Bemerkenswert ist schon, dass die SPD-Ikone Brandt bei einer solch weitreichenden repressiven Massnahme gegen Linke gemeinsame Sache mit Altnazis wie Filbinger machte. Es ist ein nicht nur in Deutschland, aber da immer wieder zu beobachtendes Phänomen, dass in Phasen, in denen die parlamentarische Linke, bzw. was so bezeichnet wird, Regierungsmacht ausübt, ihre politische Praxis deutlich nach rechts rückt. Zuweilen wagt sie sich dabei in Gefilde, vor denen ihre politischen Gegner zurückgeschreckt sind, weil sie um die Unpopularität der Massnahmen weiss. Es fällt einer 'linken' Regierung leichter soziale Grausamkeiten durchzusetzen, da die potentiellen Gegner, die sich gerade unter ihren Anhängern befinden, unter einer Art Beisshemmung leiden. Fundamentale Kritik an den 'Eignen' kann als Verrat gewertet werden.
Dies erklärt, warum die 'Linke', etwa Schröder, damit durchkommt, nicht aber, warum sie es überhaupt tut. Solches Verhalten dokumentiert und beweist, dass es im Westen mit der vielbeschworenen Freiheit nicht weit her ist. Überzeugte Systemgegner werden mit informellen Methoden ausgesiebt. Wer übrig bleibt, im Parlament landet, hat längst bewiesen, ein Anhänger der grundlegenden Ideologie zu sein und es bereitet ihm / ihr keine Gewissensnot zu deren praktischen Erhaltung auch mal mit den 'Gegnern' zu paktieren, im Dienste der 'Sache'. Und so entpuppt sich die Mehrparteiendemokratie im ideologischen Kern als Simulakrum, dass politische Offenheit vorspiegelt ohne sie wirklich zu gewähren.
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