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  • the observer

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2001

Re: Begriff

Freddy_1 schrieb am 05.04.2017 11:15:

the observer schrieb am 05.04.2017 09:30:

Der Begriff "Verschwörung" scheint eine magische Anziehungskraft zu haben... Nein, ursprünglich behauptete derjenige, der eine VT äußert, das Vorhandensein einer Verschwörung, und deshalb erhielt er den Ehrentitel Verschwörungstheoretiker.

Wenn die Behauptung, dass eine Verschwoerung vorliegt, alleine schon ausreicht, um als Verschwoerungstheoretiker zu gelten, dann muesste mein Beispiel doch zutreffen (abgesehen von deinem zweiten Punkt unten vielleicht). Das klingt auch sehr nachvollziehbar, finde ich. Jemand vermutet, dass sich eine Gruppe gegen die Sendeanstalt verschworen hat und somit behauptet er, dass es sich um eine Verschwoerung handelt.

Sie reicht allein noch nicht aus, wie ich im vorigen Post (gleich unter diesem Satz) schrieb.

Von einer Verschwörungstheorie spricht man eigentlich nicht, solange die Hintergründe, Personen bzw. Motivationen noch nicht geklärt sind, sondern erst dann, wenn die Situation geklärt ist und eine daraus resultierende, allgemein akzeptierte Erklärung angezweifelt wird (ich hoffe, daß ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt habe).

Entschuldige meine Fragerei, aber ist das nicht ein Widerspruch in sich? Solange es Zweifel gibt, kann man doch nicht sagen, dass die Hintergruende, Personen und Motivationen geklaert sind.

Es ist kein Widerspruch, denn bezweifeln oder gar bestreiten kann jeder grundsätzlich alles, denn der Zweifel (oder das Infragestellen) resultiert nicht aus Unklarheiten, sondern auf einer persönlichen Ablehnung der allgemein akzeptieren, offiziellen Darstellung des Ereignisses.

Wenn jemand Zweifel hat, wer warum die fiktive Sendeanstalt aus meinem Beispiel angegriffen hat, ist der Fall nicht geklaert.

Die Frage ist, wie gesagt, worauf sich die Ablehnung (paßt besser als Zweifel) gründet, ob sie berechtigt sind oder nicht.

Oder wenn ich Zweifel habe, wer mein Auto in der Nacht beschaedigt hat, sage ich der Versicherung auch nicht, dass der Fall geklaert ist.

Ist das wirklich Zweifel oder doch etwa nur Unkenntnis? Zweifel wäre es, wenn beispielsweise jemand behauptet, er hätte Deinen Nachbarn erkannt, Du aber der Überzeugung bist, daß der Nachbar zu dieser Zeit in der Nachtschicht gearbeitet hat.

Allerdings schreibst du "allgemein akzeptiert" und vielleicht beziehst du dich damit auf verschiedene Personengruppen? Gruppe A ist die sog. "Allgemeinheit", die den Fall mit der bekannten Erklaerung akzeptiert hat und Gruppe B sind diejenigen, die den Fall kritisch betrachten und aus irgendwelchen Gruenden Zweifel haben.
Waeren die Personen in Gruppe B ebenfalls Verschwoerungstheoretiker, nach einer zweiten Definition? Also nicht wie beim ersten Absatz oben, weil sie eine Verschwoerung behaupten, sondern weil sie die Erklaerung anzweifeln?

Wobei die von Gruppe A akzeptierte Erklaerung nach meinem Verstaendnis ja auch eine Verschwoerung beschreiben koennte (nicht in meinem Beispiel, aber wenn bei einem Fall bekannt ist, dass eine Gruppe dahintersteht, die sich verschworen hat).

Vermutlich habe ich nicht die richtigen Worte gefunden (es ist aber auch schwierig). Ich nehme mein beliebtes Beispiel der Apollo-Missionen. Wenn ich etwas vorsichtig "allgemein akzeptiert" formuliere, dann deshalb, weil kein anderer zugegen war, als die Astronauten auf dem Mond landeten. Dennoch sind sie allgemein akzeptiert, denn sie haben stattgefunden, denn dafür gibt es zahlreiche, darunter nicht widerlegbare Beweise.

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