Politantidot schrieb am 04.04.2017 17:06:
Wer sich mit der Geschichte der Flüchtlingskrise befasst, der kommt nicht umhin, an eine Verschwörung - insbesondere auch zu Lasten der Flüchtlinge (!) - zu glauben.
Es ist schon sehr seltsam, wenn plötzlich anlasslos massiv Gelder für das UN-Flüchtlingswerk gekürzt werden und dieses dann die Nahrungsmittelrationen für die Geflohenen drastisch einschränken muss.
Sich dann darüber zu wundern, dass sich Menschen in einer solchen Situation in Bewegung setzen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben, ist schon nicht mehr mit Dummheit alleine erklärbar, abgesehen davon, dass ich den westlichen Politikern, die das in meinen Augen bewusst veranlasst haben, nicht Dummheit unterstelle, sondern Menschenverachtung und Korrumpierbarkeit.
Diese Leute spielen mit Schach mit Menschen.
Dass es Zusammenhänge geben könnte, erahnt man vielleicht, wenn man sich Personalien wie Jeffrey Feltman ansieht. Dieser Mann ist seit 2012 "Under-Secretary-General for Political Affairs" und damit sicher nicht direkt für Flüchtlingsfragen verantwortlich, er steht aber auf der zweithöchsten Bürokratieebene der UN. Was der da den ganzen Tag macht? Keine Ahnung! "Political Affairs" kann für mich alles Mögliche sein oder auch nichts Besonderes. "...advising and assisting the UN Secretary General and his envoys in the peaceful prevention and resolution of conflict around the world" (https://en.wikipedia.org/wiki/United_Nations_Department_of_Political_Affairs), nunja. Einer dieser "envoys" ist natürlich der grundsympathische ältere Herr Staffan de Mistura, zuständig für Syrien. Hatte letzterer das UN-Engagement bzgl. Syrien jemals im Griff? Auf mich wirkte er eigentlich immer wie ein Getriebener, der durchaus aufrichtig irgendwas versucht, dem aber schon beim ersten Schritt von diversen Seiten Knüppel in den Weg geworfen wurden. Wie gut wird es dann um die "Beratung" und "Hilfestellung" durch Feltman bestellt gewesen sein?
Feltman jedenfalls ist nicht irgendwer. Er ist auch nicht einfach nur ein Karriere-Diplomat. Sein letzter Posten vor dem UN-Job war US-Botschafter im Libanon. Ist das ein wichtiger Botschafterposten? Ich weiß es nicht. Feltman jedenfalls war und ist vom Kaliber her bedeutend genug, um Mitglied im "Council on Foreign Relations" zu werden (http://www.cfr.org/about/membership/roster.html?letter=F). Dieser Umstand wiederum kann nicht allein dadurch begründet sein, dass US-Botschafter im Libanon so wichtig sind, denn weder sein Vorgänger (Vincent Martin Battle) noch seine Nachfolgerin (Michele J. Sison) beispielsweise sind bislang in den Genuss des gleichen Privilegs gekommen.
Zu Zeiten der Belagerung von Ost-Aleppo durfte man den Namen Feltman in Kommentaren zu entsprechenden Tagesschau-Beiträgen übrigens meiner Erfahrung nach nicht erwähnen. Ich bin mir sicher das lag daran, dass meine Kommentare so unqualifiziert, Thema-verfehlend und durchweg beleidigend waren.
;D