Ich danke den Herren Lucke, R. Merkel und Meyer für ihren Diskussionsbeitrag. Ebenso gebührt mein Dank den Herren P. Brandt, Kujat, Teltschik, Funke. Als Ruheständler habe ich viel Zeit zum Lesen. Diese Diskussionsbeiträge sind für die innergesellschaftliche Diskussion von Bedeutung. Auf den Kriegs- und Friedensprozess werden sie keine unmittelbare Auswirkung haben. Das Brecht Gedicht von der Unzulänglichkeit ist hier schön anzubringen:
Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.
Und ich bin mir sicher, dies ist ihnen bewusst. Sie können nur hoffen, dass sie mittelbar über die Mächtigen einen Einfluss gewinnen.
Die jeweils angestellten Überlegungen erscheinen mir tiefgründiger gedacht als die Siegformel von Selensky, die ich nachstehend noch einmal wiedergebe:
https://www.n-tv.de/politik/Das-ist-der-Siegesplan-der-ukrainischen-Regierung-article25294968.html
1. Einladung in die NATO
2. Verteidigung stärken - den Krieg nach Russland tragen
3. Die Ukraine zur Abschreckung aufrüsten
4. Zugriff auf ukrainische Rohstoffe
5. Ukraine als europäische Sicherheitsmacht
Und zu Selensky muss ich mich fragen, ob er wirklich meint, dass er unmittelbar das Geschehen mitspielt oder sich in der Rolle des mittelbaren Spielers sieht.
Natürlich kann niemand von außen die Ukraine zu Friedensgesprächen zwingen. Da die Ukraine aber materiell so von ihren Geldgebern abhängig ist, ist diese Position nur eine Scheinposition. Fällt die Unterstützung, die nur das Fortführen des Krieges möglich macht, weg, wird es keine Chance für Friedensgespräche mehr geben. Die Kapitulation ist dann die einzige Möglichkeit.
Zu diesen ganzen Gedankenspielereien zu einem möglichen Frieden in der Ukraine fällt mir immer der Spruch von Moltke ein:
„Kein Operationsplan reicht mit einiger Sicherheit über das erste Zusammentreffen mit der feindlichen Hauptmacht hinaus.“
In diesem Kontext habe ich die ernste Befürchtung unsere Regierung hatte keinen Operationsplan, als sie sich als Unterstützer in diesen Krieg begab, nein, nicht begab, in dieseen Krieg hineinschlitterte.