Hallo,
hier möchte ich deutlich widersprechen:
> Eine Ansicht kann wahr oder falsch sein. In diesem Fall
> ist sie falsch, da die Judenvernichtung durch die Nazis
> industriell durchgezogen wurde, was sie in der gesamten
> Menschheitsgeschichte einzigartig macht.
Ich halte es für falsch, den Holocaust in all seinen Aspekten als
einzigartig darzustellen.
Was daran das alleinig Einzigartige ist, ist zum Einsatz gekommenen
hochindustriellen Mittel, die zur Tötung der vielen Menschen
eingesetzt wurden.
Was hingegen nicht einzigartig ist, ist
- die professionelle Planung der Angelegenheit unter Einbeziehung
von Mittätern der vorhandenen Herrschaftsstrukturen, von ganz oben
in der Hierarchie bis nach ganz unten,
- das langfristig bekannte und genauestens über Jahre unter
Aufbietung aller Kompetenz aller beteiligten Organisateure
verfolgte Ziel und
- die Größenordnung der Opferzahl (eine grausam hohe siebenstellige
Zahl).
Es ist gefährlich, den Holocaust an den Juden während der Nazizeit
als so einzigartig darzustellen. Damit wird er nämlich auf einen so
hohen Sockel gestellt, daß alle anderen, ähnlichen gelagerten
Massaker per Dekret in seinem Schatten zu stehen haben.
Das hat den Nachteil, das sie in ihrer Tragweite als zweitrangig oder
nicht so bemerkenswert eingestuft werden, was ihnen nicht gerecht
wird.
Weder der Auseinandersetzung mit ihnen im Ringen um Aufarbeitung,
noch ihren Opfern.
Ich habe mich länger mit dem Holocaust beschäftigt, der während des
Regimes des "demokratischen" Kampuchea lief (hierzulande v.a. unter
dem Schlagwort "Pol Pot" bekannt), und ich muß sagen, daß außer der
Wahl der Mittel (Nazi-Deutschland hatte zum Morden höhere Technologie
zur Verfügung) doch leider sehr viele sehr grausige Ähnlichkeiten
bestehen.
Das fängt bei der genauen Organisation und Planung von
Massentransporten unter unmenschlichen Bedingungen an, geht über die
grausamsten Foltermethoden weiter und hört bei der Planungen der
Tötung und der Entsorgung der Leichen noch lange nicht auf.
Es ist mir klar, daß es keinem Opfer und keinem Angehörigen eines
Opfers hilft zu sagen "Hey, mach mal halblang, Dein Angehöriger war
nicht der Einzige, der durch einen perfide geplanten Massenmord
umgekommen ist", im Gegenteil, es wäre zynisch und verachtend.
Es kann aber genau so wenig sein, einem Opfer oder Angeehörigen eines
Opfers des - beispielsweise - kambodschanischen Holocausts zu sagen
"Halt mal die Klappe, so schlimm war euer Holocaust nicht, denn der
durch das NS-Regime durchgeführte Holocaust ist per Dekret auf Platz
Nr. 1 zementiert worden".
zx6
hier möchte ich deutlich widersprechen:
> Eine Ansicht kann wahr oder falsch sein. In diesem Fall
> ist sie falsch, da die Judenvernichtung durch die Nazis
> industriell durchgezogen wurde, was sie in der gesamten
> Menschheitsgeschichte einzigartig macht.
Ich halte es für falsch, den Holocaust in all seinen Aspekten als
einzigartig darzustellen.
Was daran das alleinig Einzigartige ist, ist zum Einsatz gekommenen
hochindustriellen Mittel, die zur Tötung der vielen Menschen
eingesetzt wurden.
Was hingegen nicht einzigartig ist, ist
- die professionelle Planung der Angelegenheit unter Einbeziehung
von Mittätern der vorhandenen Herrschaftsstrukturen, von ganz oben
in der Hierarchie bis nach ganz unten,
- das langfristig bekannte und genauestens über Jahre unter
Aufbietung aller Kompetenz aller beteiligten Organisateure
verfolgte Ziel und
- die Größenordnung der Opferzahl (eine grausam hohe siebenstellige
Zahl).
Es ist gefährlich, den Holocaust an den Juden während der Nazizeit
als so einzigartig darzustellen. Damit wird er nämlich auf einen so
hohen Sockel gestellt, daß alle anderen, ähnlichen gelagerten
Massaker per Dekret in seinem Schatten zu stehen haben.
Das hat den Nachteil, das sie in ihrer Tragweite als zweitrangig oder
nicht so bemerkenswert eingestuft werden, was ihnen nicht gerecht
wird.
Weder der Auseinandersetzung mit ihnen im Ringen um Aufarbeitung,
noch ihren Opfern.
Ich habe mich länger mit dem Holocaust beschäftigt, der während des
Regimes des "demokratischen" Kampuchea lief (hierzulande v.a. unter
dem Schlagwort "Pol Pot" bekannt), und ich muß sagen, daß außer der
Wahl der Mittel (Nazi-Deutschland hatte zum Morden höhere Technologie
zur Verfügung) doch leider sehr viele sehr grausige Ähnlichkeiten
bestehen.
Das fängt bei der genauen Organisation und Planung von
Massentransporten unter unmenschlichen Bedingungen an, geht über die
grausamsten Foltermethoden weiter und hört bei der Planungen der
Tötung und der Entsorgung der Leichen noch lange nicht auf.
Es ist mir klar, daß es keinem Opfer und keinem Angehörigen eines
Opfers hilft zu sagen "Hey, mach mal halblang, Dein Angehöriger war
nicht der Einzige, der durch einen perfide geplanten Massenmord
umgekommen ist", im Gegenteil, es wäre zynisch und verachtend.
Es kann aber genau so wenig sein, einem Opfer oder Angeehörigen eines
Opfers des - beispielsweise - kambodschanischen Holocausts zu sagen
"Halt mal die Klappe, so schlimm war euer Holocaust nicht, denn der
durch das NS-Regime durchgeführte Holocaust ist per Dekret auf Platz
Nr. 1 zementiert worden".
zx6