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  • Meinesgleichen

mehr als 1000 Beiträge seit 05.02.2004

Geisteshaltung

Hhm.
Mir fallen jetzt etwa die Bacchiantinnen ein, die in dionysischer
Ekstaste Tiere und -- wenn sie dazwischen rieten -- auch Männer in
wilder Lust zerfleischten.

Oder das ursprüngliche Menschenopfer -- am Anfang der Heros, der
Vorläufer des Herrschers, der nach seiner ›Amtszeit‹ als
›Bundeskanzler‹ getötet wurde.

Dem gegenüber  der ›homo sacer‹, wie Agamben herausstellt, das nackte
Leben, das gerade nicht geopfert, aber von jedem getötet werden darf.
Für Foucault/Agamben ist es die Biopolitik des Staates, in der (und
zwar eben seit der Franz. Revolution)  zunehmend das nackte Leben
selbst es ist, was auf dem Spiel steht.
Zunächst fand ich diesen Gedanken abwegig, dass es der Gedanke der
französische Revolution, der Menschenrechte wäre, der im Holocaust
seinen vorläufig grausamsten Höhepunkt fand.

Ich stelle jedenfalls eine Haltung des freiwilligen Opfers, des
Kriegers einer artgerechten Menschenhaltung gegenüber. Ich suche also
die Fortsetzung des Schlimmsten nicht bei Skins oder Neonazis -- was
mir zuweilen den Vorwurf eingebracht hat, mit ihnen zu sympathisieren
-- sondern in der Herrschaft des technischen Geistes, der längst
keine Geisteshaltung mehr ist, sondern wesentlich: haltlos geworden
ist.

Liebe Grüße

Klaus Heck
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