Nach meiner Erinnerung -- habe jetzt keine Quellen -- ist dieser
Begriff auch unter Juden umstritten, d.h. auch: er wird nicht von
allen Juden abgelehnt.
Ausgehend vom Vertrag, den Juden mit dem Allmächtigen Gott haben,
steht beim Begriff Holocaust tatsächlich das Opfer, das ihr Gott nur
gewollt haben kann, weil er es zugelassen hat, im Vordergrund. Shoa
bezeichnet ›nur‹ die Katastrophe, dieser Begriff enthält keinen Gott.
Jetzt aber bitte keine Diskussion, welche Juden es wie richtig oder
falsch sehen.
›Warum wollt ihr uns verstehen‹ ist eine jüdische Frage, die -- oft
mit Recht -- Antisemitismus der anderen Art wittert, nämlich eine
dahinterstehende Assimilierungswut.
So etwa der Versuch, jüdische Speiseregeln rational nachvollziehen zu
wollen. Man nimmt dann einen Teil der Regeln für koscheres Essen und
›erkennt‹ die Weisheit darin, meinetwegen, dass Trennkost eigentlich
nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen gesund sei. So weit so
gut meint man dann, dass man ja also mit allen Juden eine große Party
machen kann, wenn man sich quasie gesund ernährt.
Aber man verkennt dann: die Speisegebote dienen womöglich gerade
dazu, diese Party NICHT zu feiern, Assimilierung zu verhindern. Und
dann kommt allzu häufig die allzumenschliche Formel der französischen
Revolution: du willst nicht mein Bruder sein? -- Dann schlage ich dir
den Schädel ein.
Klaus Heck
Begriff auch unter Juden umstritten, d.h. auch: er wird nicht von
allen Juden abgelehnt.
Ausgehend vom Vertrag, den Juden mit dem Allmächtigen Gott haben,
steht beim Begriff Holocaust tatsächlich das Opfer, das ihr Gott nur
gewollt haben kann, weil er es zugelassen hat, im Vordergrund. Shoa
bezeichnet ›nur‹ die Katastrophe, dieser Begriff enthält keinen Gott.
Jetzt aber bitte keine Diskussion, welche Juden es wie richtig oder
falsch sehen.
›Warum wollt ihr uns verstehen‹ ist eine jüdische Frage, die -- oft
mit Recht -- Antisemitismus der anderen Art wittert, nämlich eine
dahinterstehende Assimilierungswut.
So etwa der Versuch, jüdische Speiseregeln rational nachvollziehen zu
wollen. Man nimmt dann einen Teil der Regeln für koscheres Essen und
›erkennt‹ die Weisheit darin, meinetwegen, dass Trennkost eigentlich
nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen gesund sei. So weit so
gut meint man dann, dass man ja also mit allen Juden eine große Party
machen kann, wenn man sich quasie gesund ernährt.
Aber man verkennt dann: die Speisegebote dienen womöglich gerade
dazu, diese Party NICHT zu feiern, Assimilierung zu verhindern. Und
dann kommt allzu häufig die allzumenschliche Formel der französischen
Revolution: du willst nicht mein Bruder sein? -- Dann schlage ich dir
den Schädel ein.
Klaus Heck