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  • Arutha

mehr als 1000 Beiträge seit 09.04.2015

Re: Kompendium Deglobalisierung

Sinerider schrieb am 07.03.2023 07:26:

Die Idee der Globalisierung geht nicht zuletzt auf die Theorie der komparativen Kostenvorteile von Ricardo zurück. Diese wurde mittlerweile von der modernen Makroökonomie widerlegt.

https://www.youtube.com/watch?v=VX8MpcCh1kk&t=626s

Stattdessen treten massive andere Überlegungen in den Vordergrund:

1. Die Abhängigkeit von den Lieferketten ist zu riskant.

2. Aus ökologischen Gründen ist es nicht mehr akzeptabel, z.B. Rohstoffe von Afrika nach China zu verschippern, von dort aus nach Taiwan, die Vorprodukte in Marokko zusammen bauen zu lassen und diese dann in der EU zu verkaufen.

3. Es nützt dem arbeitslosen Industriearbeiter nicht viel, wenn die importierten Güter so schön billig ist.

4. Wenn das System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen funktionieren würde, macht es keinen dauerhaften Sinn in einem Billiglohnland produzieren zu lassen. Tatsächlich liegt der Grund für eine Produktion z.B. in China darin, dass man die eigene Währung manipuliert.

5. Es ist für die Wirtschaftspolitik eine Katastrophe, wenn weder im produzierenden Land, noch beim Absatzmarkt die Unternehmensgewinne so besteuert werden, wie das aus makroökonomischer Sicht nötig wäre.

Ich habe Ricardo so verstanden, das Handel nur dann negativ sein kann, wenn er nicht ausgeglichen ist. Würden wir ähnlich viele Guter nach China exportieren wie die nach und, wäre der Komparative Kostenvorteil beiden sicher.
Wenn unser Seite schwächelt, gibt's Probleme..
Aber...machen wir uns nichts vor, die Probleme wären auch ohne Chinahandel da.

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