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  • Silviolin

619 Beiträge seit 21.04.2024

Re: Die sind gar nicht gefragt worden

Ich antworte mal anekdotisch. Du wirst mir bitte helfen, das unter die 38 Kunstgriffe der Schopenhauerschen Eristischen Dialektik einzuordnen.
Meine Großeltern erzählten mir von der Begeisterung, wie das Kanonenfutter in WK I singend in den Zug stieg.
Das war 1939 nicht ganz so freudig, meinte mein deutscher Vater, der in die NSDAP eingetreten war, um einen Job in der Stadtverwaltung Freiburg / Schlesien zu ergattern. Ohne das gings ja nicht. Und geschockt war er seinen Angaben nach nicht. Und alle später Vertriebenen ( habe genug von denen als Kind + Jugendlicher auf den Vertiebenentreffen aus erster Hand erlebt) wohl auch nicht. Die Angst vor dem Krieg kam erst nach Stalingrad. Meine polnische Mutter hatte allerdings schon lange vorher Angst. Zu recht. Vor dem Iwan und den Deutschen.
"Du, du wärst ins Ausland gegangen, aber klar! Kann man ja heute gut sagen."
Ich lebe im Ausland (auch ohne Verfolgung), weil ich das deutsche Gewese nicht mehr ertrage. Das reichte für mich nach einem halben Leben. Ist gar nicht so schwer. Habe aber keinen Flüchtlingsstatus beantragt.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.07.2024 23:46).

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