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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Stockholm-Syndrom bei den Ossis

Nein, der 8. Mai 1945 war für die Leute im ehem. Ostblock kein Tag der Befreiung.
Die kamen nur vom Regen in die Traufe.
Es sei denn, man hat eine etwas skurrile Einstellung zum Thema Freiheit und betrachtet das Leben in einer Diktatur, welche die Bewegungsfreiheit ihrer Bürger mit der "Republikflucht" schwer bestrafte, als eine Art Freiheit.
Durch die ethnischen Säuberungen und Zwangsumsiedlungen ging für viele (nicht nur Deutsche) das Elend nach dem 8.Mai 1945 erst richtig los.

während es im Osten noch immer eine Menge Sowjetnostalgie gibt, wie Tino Chrupalla (AfD) sie kürzlich auch im Bundestag artikuliert hat.

Richtig, gerade in der DDR hatte man sich mit der Sowjetunion richtig ins Bett gelegt und wurden von den anderen "Brudervölkern" entsprechend kritisch beäugt. Die hatten bei ihren Protesten und Volksaufständen nicht nur Angst vor der Roten Armee, sondern auch von deren Schergen aus der DDR.

Man darf hoffen, dass dieser Krieg Denkprozesse anstößt, die zu mehr gemeinsamer deutsch-deutscher Erinnerung an den 8. Mai 1945 führen.

Wollen wir lieber einmal hoffen, dass die Denkanstöße in die richtige Richtung gehen und endlich die Verherrlichung des Stalinismus aufhört.

Das Europäische Parlament hat schon vor 13 Jahren den 23. August, den Tag, an dem 1939 der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt unterzeichnet worden war, zum "europaweiten Gedenktag an die Opfer aller totalitären Regime" erklärt.

Das war richtig und wichtig. Denn:
1.) Ohne die Schlächter Lenin und Stalin, die schon vor den Krieg die "Vernichtung durch
Arbeit" erfunden und Millionen Menschen ermordet hatten, hätte man im Osten wohl nicht so fleißig die Nazis gewählt.
2.) Ohne die Bolschewisten hätte es die deutsche Panzerwaffe nie gegeben. Es ist der große Treppenwitz der Geschichte, dass man in der UdSSR gemeinsam diese Panzer entwickelte und erprobte und man dann im WK II dann auch die beiden Nationen mit den leistungsfähigsten Panzern war. Und ohne die Panzerwaffe wäre die Wehrmacht spätestens in den Ardennen abgesoffen.
3.) Es war Hitler mit seinem Steigbügelhalter Stalin, die mit ihrem Angriffsplan und der Aufteilung Polens überhaupt erst den Start des Zweiten Weltkriegs ermöglichten. Bis heute schwafelt man in Russland lieber vom "großen vaterländischen Krieg" und datiert den ganzen Käse nach hinten. Damit ja kein übler Geruch der Schuld aufsteigt.

Noch heute fällt es vielen Deutschen schwer, zwischen Russland und der Sowjetunion zu unterscheiden. Die Sowjetunion bestand aus 15 verschiedenen Sowjetrepubliken. Und die Ukrainer waren diejenigen von allen Völkern, die in Relation zu ihrer Größe im Zweiten Weltkrieg am meisten Opfer zu beklagen hatt

Um das ganze Geschwafel einmal abzukürzen:
Die UdSSR wurde immer von den Russen dominiert und durchregiert. Die Ukrainer waren da nicht mehr als ein beherrschtes Volk, dass für den Kreml marschieren durfte.
Von einer Art Mitbestimmung konnte man nie reden.
Und wenn man die Nazis und Deutsche synonym benutzt, obwohl der Adolf ein Ösi war und auch viele Nicht-Deutsche damals mitmarschiert sind, kann man die UdSSR auch mit Russen synonym setzen.
Die anderen Europäer und Amerikaner gönnen sich diese Freiheiten bei der UdSSR auch.
Selbst beim Putin zählen solche Feinheiten nicht. Selbstverständlich wird die UdSSR von ihm als eine Form Russlands betrachtet und seine Neo-UdSSR hat einen ganz klaren russischen Anstrich.
Und die Ukrainer? Die lernen gerade immer mehr, sich von der UdSSR zu lösen.
Ich würde mich nicht wundern, wenn die ganzen Denkmäler nach dem Krieg verschwinden, denn die UdSSR hatte auch immer die Ukraine unterdrückt.

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