... der Deutschen Verantwortung, wenn man feststellt, daß die SU die ersten 1,5 Jahre des 2. WK auf Seiten der Achsenmächte gekämpft und zum Seitenwechsel nur qua Überfall gezwungen wurde.
Ebensowenig ist es eine Relativierung wenn man feststellt daß es im frühen 20. Jhdt überall in Europa (und auch außerhalb) faschistische Bewegungen gab, F und GB nicht nur edel und gut waren sondern durchaus handfeste Interessen verfolgt haben, und Amerika am liebsten einfach in Ruhe gelassen worden wäre. Im Gegenteil, derartige Feststellungen sind notwendig, um aus Geschichte tatsächlich lernen zu können.
Deutschland ist meiner Meinung nach ein absolut einzigartiges Vorbild, wenn es darum geht die eigene Verantwortung anzuerkennen und damit um zu gehen. Vor dem Brandenburger Tor Plakate aufzustellen, die auf den Holocaust hinweisen - davon könnte sich manches Land eine Scheiben abschneiden!
Tun aber leider die wenigsten, eher wird die eigene Geschichte wie gehabt glorifiziert - Frankreich lebt vom Mythos der eher harmlosen Resistance, Rußland lernt eh nix und unterstützt noch immer Nazis in D (wie blöd kann man eigentlich sein nach 27 Millionen Toten?), die Engländer verklären den 2. WK zur heldenhaften Pfadfinder-Erfahrung, und auch in D gibt's ja wieder 'ne Menge Leute, die besagte Plakate am Brandenburger Tor eher als "Schande" ansehen und von "Fliegenschiß" reden.
Deutschland hat gezeigt, wie tief man sinken kann, und wieviele Leute bei derartigen Abscheulichkeiten bereitwillig mit machen. Aber auch anderswo war der entsprechende Schoß durchaus fruchtbar. Und jetzt, wo er es wieder ist - und wieder fast überall, fällt uns die gar zu bequeme Erklärung Deutschland sei einzig und allein der Teufel gewesen, doch etwas auf die Füße. Nazis in aller Welt beschimpfen mittlerweile ihre Gegner als Nazis...