Die derzeitige sinnstiftende Erzählung ist, dass ein paar angepisste Islamisten aus Hass auf die westlichen Freiheiten mit einem Terroranschlag zu Märtyrern werden wollten.
Dass der Islamismus fähig ist, aus netten jungen Leuten böse Buben zu machen, haben diverse spontane Angriffe auch in Deutschland eindrucksvoll gezeigt.
Bei diesen Angriffen geht es durchaus auch um "Vergeltung", Vergeltung dafür, dass dem islamistischen Expansionsdrang erfolgreich Widerstand entgegen gesetzt wird, seit die Osmanen vor Wien scheiterten.
Der Terroranschlag konstituierte die Fronten im alatuell tobenden Kulturkrieg zwischen expansionistischem Islamismus und kapitalistischem Imperialismus. Die gesamte amerikanische Strategie derzeit basiert auf diesem Konflikt.
Auch wenn einzelne Präsidenten eher kurzfristig bis zur Wiederwahl denken, sind die reichen Finanziers der Präsidentschaften durchaus zu langfristigeren Planungen fähig.
Die Frage, um die es geht ist daher: Haben die amerikanischen Eliten auf einen hingeworfenen Fehdehandschuh nur reagiert und ihre Strategie auf einer goldenen Gelegenheit aufgebaut, die sie begünstigt haben?
Oder haben sie diese Gelegenheit sogar künstlich im Rahmen ihrer Pläne herbeigeführt und sind über die Begünstigung vorhandener Pläne weit hinausgegangen?
Der Übergang zwischen beidem ist recht fließend.
Nun gibt es natürlich auch Interessen, die die Islamisten als arme missbrauchte Opfer in einem fiesen Schachspiel darstellen wollen, mit dem Ziel, die Berechtigung der Gegenwehr gegenüber dem islamistischen Imperialismus zu diskreditieren.
Vieles deutet darauf hin, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte zwischen LIHOP und MIHOP liegen könnte.