hdwinkel schrieb am 12.09.2016 06:06:
tsfmarvin schrieb am 12.09.2016 02:24:
Es wird immer so getan, als gäbe es hier Spielraum für Unsicherheit und Interpretationen. (...) der freie Fall aller drei Türme (ist) nicht nur ein "Indiz", sondern ein physikalischer Beweis: Newtons Gesetze lassen sich nämlich für gewöhnlich nicht brechen.
Die Idee, daß es durch den Flugzeugeinschlag und die anschließenden Feuer zu einer Veränderung an der Statik der 3 Gebäude gekommen sein könnte, die ihrerseits zum Einsturz der Gebäude führten ist natürlich vollkommen außerhalb aller denkbaren Möglichkeiten. Da seien die Newtonschen Gesetze vor.
Wasn Blödsinn.
Ihnen ist hoffentlich klar, daß Sie dieselbe Methode anwenden, wie die Kirche? Die versucht sich auch an Gottesbeweisen mittels naturwissenschaftlicher Gesetze. Mit bisher eher mäßigem Erfolg.
Um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen, 9/11 habe erstrangig eine Angelegenheit polittischer und individueller Moral, daher politischer Ethik zu sein, beruft sich hdwinkel auf die Macht Gottes! Die "Statik" der Gebäude sei angegriffen worden, ihre "Statik" habe nachgegeben, alles eine Frage der "Statik". In dieser "Argumentationsweise" wird der Angriff glatt entbehrlich! Die WTC-Gebäude hätten auch spontan "einstürzen" können, und hadwinkel würde die Frage diskutieren, ob es gerechtfertigt sei, solch ein spontanes Geschehen als Zeichen zu deuten, und welche moralischen Gründe für oder gegen die Weise sprächen, mit der Leute das angebliche Zeichen deuteten.
Was das mit einer "Macht Gottes" zu tun hat?
In der Fassung des "Alan Parson Project" von 1978 wird das hoffentlich auch ohne Erläuterung klar:
What goes up must come down.
What must rise must fall...
And what goes on in your life
Is writing on the wall!
If all things must fall,
Why build a miracle at all?
If all things must pass,
Even a miracle won't last.
What goes up must come down.
What must stand alone?
And what goes on in your mind
Is turning into stone!
If all things must fall
Why build a miracle at all?
If all things must pass,
Even a pyramid won't last...(...)
What goes up must come down...
What goes 'round must come 'round...
What's been lost must be found...
Das ist die theologische Variante der weltlicheren Vorstellungen von
https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_der_Fatalist_und_sein_Herr
von denen ich hier redete:
http://www.heise.de/forum/p-29186067/
Ich will euch eine lustige Variante nicht vorenthalten.
Googelt man nach der Geschichte der Redensart, "what goes up must come down", stößt man bei "Know Your Phrase" auf folgendes Beispiel:
For example, the saying makes an appearance in Theodore Sedgwick's Hints to my Countrymen, 1826:
"When one boy among a dozen throws a stone into the air, crying out, that 'what goes up must come down,' it is very likely so to happen."
Theodore Sedgwick macht sich da über die pagane Abergläubigkeit seiner Landsleute her, es ist eine christliche Kritik an ihrem verweltlichten Glauben an die Macht Gottes. Sedgwick war Unitarier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Unitarismus_(Religion)
Die Attraktivität dieses nur auf der theologischen Ebene fatalistischen Monotheismus liegt darin, daß in ihm die Apologie weltlicher und göttlicher Macht austauschbar wird. Je nach Bedarf kann der gläubige Unitarier dann das eine kritisch gegen das andere wenden.
Oder kurz und knapp: Hdwinkel hat sich mit dem Gestus des George W. Bush vor das Bild der "einstürzenden Neubauten" gestellt und verkündet: Entweder ihr seid mit mir, dem kritischen Moralisten, oder ihr seid mit den abergläubigen Barbaren.
Man scheuche ihn von der Bühne!
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.09.2016 10:47).