Zunächst einmal bestünde die Chance, dass durch eine Aufklärung die Gesetze der Physik, der Logik und der Wahrscheinlichkeitstheorie wieder Gültigkeit bekämen – was ja für die Weiterexistenz einer technischen Gesellschaft nicht ganz unwichtig ist: Wenn wir jederzeit damit rechnen müssen, dass Wolkenkratzer durch brennende Büros einstürzen können, und gleichzeitig immer höhere bauen, sind weitere Katastrophen vorprogrammiert.
Aber Scherz beiseite.
Du meinst also, weil sich die Verantwortlichen vermutlich einer gerechten Strafe so lange entziehen können, bis sie selbst tot sind – obwohl es mit dem War Crimes Tribunal in Kuala Lumpur ja bereits eine Einrichtigung gibt, die sie verfolgen könnte, Den Haag vergessen wir in dieser Beziehung einfach mal –, sollten wir ganz darauf verzichten? So wie z.B.…
[Achtung! Nazivergleich!]
Weil Hitler sich selbst umgebracht hat und er ja bekanntlich der einzige wirklich Schuldige an Weltkrieg und Holocaust und vielen anderen Verbrechen war, hätte man die Nürnberger Prozesse, den Ausschwitz-Prozess u.ä. gar nicht mehr abhalten sollen? Hat ja auch eh nix gebracht: die meisten Beschuldigten saßen in der Bundesrepublik bald wieder in hohen Positionen …
Vielleicht sollten wir aber 9/11 trotzdem versuchen aufzuklären, damit
– wir in den Spiegel (nicht den Hamburger "Stürmer"-Nachfolger!) sehen können
– wir nicht wie unsere Großeltern behaupten müssen, wir hätten von nichts gewusst
– wir unseren Kindern und Enkeln in die Augen sehen und ihnen erklären können, wie es trotz unserer Aufklärungsversuche dazu kommen konnte, dass wir ihnen die Welt als DU-verseuchtes Trümmerfeld hinterlassen
– wir, sollten die Hauptschuldigen sich entziehen, wir wenigstens auch noch die "kleinen" Kriegsverbrecher irgendwann zur Verantwortung ziehen können (Merkel für Irakkrieg, Oberst Klein, you name them …)
Mit freundlichen Grüßen
Kuli, der aus seiner Zeit in der DDR gelernt hat, dass "Schnauze halten" die schlechteste Lösung ist …