BE NI schrieb am 14.12.2024 13:45:
Gefälligkeitsdiagnosen gab es früher (auf Druck der Eltern). Heutzutage müssen die Kids eine Menge Tests machen.
Möchte ich aus eigener Erfahrung stark anzweifeln! Mit Wartezeiten bekommt man auch heute noch ohne größere Probleme ein ADHS-Attest. Eigentlich müssten für ein haltbares ADHS-attest auch rein medizinische Diagnosen herangezogen werden. Tatsächlich werden auch heute fast ausschließlich ADHS-atteste ausgestellt, die nichts anderes als ADHS-symptome attestieren, aber damit nicht unbedingt zwangsläufig ADHS! ICH kenne dutzende ADHS-diagnosen. Keine einzige davon attestiert ADHS auch mit Hilfe medizinischer Diagnosen!
Ein Erwachsener hat durch eine Diagnose keine Vorteile. Der weiß vorher, was er gut kann und was nicht. Es gibt ihm etwas Klarheit über sein eigenes Leben, mehr nicht.
Das ist das, was ich in einem Vorpost meinte:
Ich muss als Erwachsener mit einer ADHS-diagnose für mein vergangenes Leben positive Rückschlüsse für meine Zukunft generieren, aber ich kann aus dieser Diagnose keine Absolution oder reine Erklärung generieren, denn das geht -in Hinblick auf die persönliche Zukunft- garantiert schief!
Wir als Gesellschaft sollten uns allerdings im Klaren darüber sein, dass wir als Gesellschaft
ein vielleicht noch größeres Problem haben, wenn wir die -immer größer werdende- Zahl der ADHS-diagnostizierten lediglich stigmatisieren.
ICH bin auch kein Perfektionist. Auch ich weiß, was ich kann und was ich nicht kann. Damit komm ich klar und ich brauch aufgrund von ein paar ADHS-symptomen (die haben wir ehrlicherweise wohl allesamt!?) kein offizielles Attest, eine persönliche Bestätigung, oder gar verschreibungspflichtige Medis um damit meine Lebensqualität auf ein erträgliches Maß zu verbessern.
Trotzdem gestehe ich 100%ig zu, dass es gerade bei Kindern, weniger bei Erwachsenen, genügend Beispiele gibt, für die eine ADHS-diagnose/therapie langfristig eine deutlich bessere Lebensqualität ermöglichen.