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  • Fortitudo

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Re: Sich darüber freuen endlich eine Ausrede für alles zu haben

Rudolf Bauer schrieb am 25.11.2024 11:19:

Für alles was das Kind und einen selbst betrifft, wie z.B. für das eigene Versagen bei der Erziehung, für nicht so gute Leistungen des Kindes in der Schule. Dass das Kind immer geschafft ist. Man selbst immer geschafft ist und dass im Leben nichts mehr funktioniert.

Das gibt es alles, sicher.
Dass Menschen mit der heutigen Situation pauschal gesagt überfordert sind, ist nicht vond er Hand zu weisen. Das Leben ist auf vielen Ebenen kompliziert und dauerfordernd. Es ist schwer, das objektiv zu beurteilen, wenn man selbst ein Teil davon ist. Ein Mobilfunkvertrag ist zumindest ein anschauliches Beispiel für den Stand unserer Zivilisation: Man überlege, was es braucht, so etwas vollständig zu verstehen. :)
Da liegt die Suche nach Ausflüchten nahe.

Aber trotzdem: In einem anderen Thread wurde das Folgende von mir "mitgesperrt". Vielleicht ist das einer von vielen Blickwinkeln, die zum Gesamtverständnis beitragen.

->
Ergänzen möchte ich aber noch etwas, was ich für einen wichtigen
begünstigenden Faktor halte: Ernährung. Diese wird fortwährend
verbessert bzw. optimiert. Nicht nur im Sinne von Verfügbarkeit
(abwechselungsreich und gegen Mangelerscheinungen wirkend), sondern
auch aktiv bei Beratung/Steuerung und Zusammensetzung. Bei der
Mutter während der Schwangerschaft, in der Stillzeit. Bei den
Kindern mit der Folgemilch beginnend.

Gerade letztere Produkte, die Impfungen und Vorsorgemaßnahmen
und frühkindliche Förderung erzeugen zumindest augenscheinlich eine
"optimale Entwicklungsbasis" für Hirn und Körper. Aber: An sich müssten derart "geboostete" Kinder, unabhängig von
Intelligenzfaktoren, angemessene Reize und Informationen bekommen.
Das überfordert oftmals die Eltern und die weitere Umgebung. Das
ist dann wie Kraftfutter ohne Krafttraining. Es geht in die falsche
Richtung.

Mal angenommen, dass ein freies Angebot sinnvoller Umweltreize (von
Geräuschen, Sprache über Empfindungen und Ursache-Wirkung-Lernen
bis hin zu Wissensvermittlung) geboten werden könnte, ist
anzunehmen, dass die betroffenen Kinder von selbst lernen, mit
dieser Flut umzugehen.
Das können sie nicht bei Langeweile (Frust, Hirn beschäftigt
sich mit sich selbst etc.).

Für vom Letzteren betroffene können Medikamente einen
positiven Beitrag leisten, wenn denn eine begleitende
psychologisch/psychiatrische Unterstützung geboten werden
kann/könnte. Muss nicht sein (es gibt eine breite Zone mit
erlernbarer und funktionierender Selbstregulation), kann aber.
Wobei die Kapazitäten und Fähigkeiten bzw. praktisches Wissen und
Erfahrungen der Einzelnen auf diesem Gebiet deutlich knapp sind.
Ein Dilemma.

Unabhängig davon stelle ich aber nicht die schwer einzuschätzenden
Auswirkungen unserer chemischen Belastungsfaktoren in Frage. Auch
bin ich nicht überzeugt, dass jede gut gemeinte Vorsorge wirklich
nachhaltig dem Menschen dient.
Mir geht es nur darum, den oben beschriebenen Komplex einmal
einzubringen. Denn damit kann Einiges erklärt werden. Und
Erkenntnisgewinn kann auch positiv genutzt werden.

Zur Erläuterung: Aussage enthält autobiographische Züge. Es ist
eine Momentaufnahme von Meinungen/Thesen aus der Zusammenarbeit mit
diversen Fachleuten unterschiedlicher Fachrichtungen. Ich bin aber
nur "sprechendes Versuchskaninchen" ohne medizinisch-akademischen
Hintergrund. 🙂

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