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  • uli (fdd81419)

17 Beiträge seit 23.11.2024

Verwechslungsgefahr 2: F84.5 (ICD 10)

ADHS ist eine häufige Fehldiagnose, wenn es sich eigentlich um eine Autismusspektrumstörung, zumeist hochfunktional ("Aspergersyndrom"), handelt.

Allerdings auch: Bei etwa 50 Prozent der männlichen Aspies tritt ADHS als Komorbidität in Erscheinung, wobei vermutlich die Autismusspektrumstörung als Hauptursache anzusehen ist.

Fehldiagnosen und ein Nichtverstehen dieser Zusammenhänge führen hier zu falschen, kontraproduktiven und schädlichen (auch teuren & endlosen) Therapien, wohingegen eine gute, gezielte Therapie eines Menschen mit Autismusspektrumstörung häufig sogar die ADHS-typischen Symptome - so diese als Komorbidität auftreten - stark zurückdrängen und sogar eliminieren kann.

Das deutsche, im Wesentlichen im 19. Jahrhundert stecken gebliebene Schulsystem mit seiner exkludierend wirkenden, stupiden Belohnungs- und Bestrafungslogik und seiner unwissenschaftlichen, von Ideologie und Corpsgeist geprägten Reformresistenz, ist ein zusätzlicher Faktor, der dass ohnehin schon nicht ganz unkomplizierte Leben (und Leiden) Betroffener und deren Angehöriger verschärft und drastisch zuspitzt.

Es ist in D vergleichsweise einfach ADHS diagnostizert und vergleichsweise schwierig, eine valide Diagnose für eine Autismusspektrumstörung zu erhalten. Wichtige Gründe dafür dürften auch dem (systemischen/gesellschaftlichen) Umstand geschuldet sein, dass ein Mensch mit Autismusspektrumstörung sehr viel höhere (geldwerte) Ansprüche nach SGB hat als jemand mit ADHS. Außerdem verdient die Pharmaindustrie an ADHS-lern wesentlich besser als an Aspies, welche "nur die Sozialsysteme belasten".

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.11.2024 09:52).

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