Damit können wir von etwa zwei Infizierten ausgehen, welche das Virus noch an ihre Ehepartner und schlimmstenfalls ihre Kinder übertragen konnten.
Mama, Papa und ein paar Kinder, die in ihrem Häuschen leben und sich nur wohlgekleidet zum Gottesdienst mit dem Rest des Dorfes treffen ... so stellt sich der gottgefällige Kolonialist die afrikanische Ur-Familie vor.
Dass Mama auch mal auf die Kinder von anderen Mamas aufpasst, dass Männer nicht unbedingt allein auf die Jagd gehen, dass alle Beteiligten sich auch mal verletzen, dass Dörfer Handel treiben oder sich anderweitig austauschen, dass heutige Vorstellungen von Infektionsschutz und Hygiene damals noch nicht existierten, kommt bei der Überlegung irgendwie nicht vor.
Dabei wäre auch das eine eher europäische Sichtweise auf afrikanisches Leben. Wenn ich mich nicht irre, lebten Stämme früher in Afrika eher wie Kommunen. Nicht umsonst stammt der Spruch, dass man ein ganzes Dorf braucht, um Kinder aufzuziehen, von diesem Kontinent. Wenn alle Frauen, Kinder und Männer des Dorfes wie eine einzige Großfamilie leben, dann hat es sich sehr schnell mit "ihre Ehepartner und schlimmstenfalls ihre Kinder".
Wenn dann noch ein Stamm den anderen niedermetzelt - ohne Feuerwaffen, in direktem Kontakt mit viel Blut, Schweiß und Tränen ... aber nein, so etwas machen die edlen Wilden ja nicht.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.04.2019 06:59).