Eigentlich räumen die Energieriesen damit ein, seit vielen Jahren eine verfehlte Politik betrieben zu haben, da auf teure Formen der Energieerzeugung gesetzt wurde. (...) Die ultrakonservative Vorgängerregierung hatte nicht nur das absurde Tarifsystem geschaffen,...
Obwohl Streck die Zusammenhänge korrekt schildert, liegt er in einem gewissen Sinn falsch damit, dass es sich um eine 'verfehlte Politik', ein 'absurdes Tarifsystem' handle. Im Gegenteil ist es aus Sicht der Konzerne das Optimum, was man nur tun kann. Hier spielt der neoliberalisierte 'Markt' seine Macht voll aus. Obwohl es keinen absoluten Mangel gibt, können die Preise absolut angehoben werden. Wirklich bedroht ist dieses System erst, wenn wie in Texas klimatische Unbill einen Grossteil der elektrischen Infrastruktur ausser Gefecht setzt. Denn dann steigen die Preise ins Stratosphärische. In Texas wurden innert kürzester Zeit fünfstellige Dollar-Beträge fällig, weil der täglich nach Marktprinzipien bestimmte Preis verrechnet wird. In so einem Fall kann sich die öffentliche Wut dann kurzfristig so steigern, dass die Politik handeln muss.
In Spanien ist der Prozess offenbar dafür noch nicht explosiv genug.