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  • Ammerländer

mehr als 1000 Beiträge seit 24.01.2021

Was man vielleicht wissen sollte...

An der Leipziger Strombörse gilt das gleiche Modell (aber nicht der ganze deutsche Strom geht über diese Börse).
Da in der Regel die Erzeugungskapazität die Nachfrage übersteigt, bieten die letzten Kraftwerke, die zum Zuge kommen, mit Grenzkosten an. D.h. sie bekommen nur ihren Brennstoff und die Betriebskosten ersetzt. Geld für Abschreibung oder Gewinn wird nicht generiert. Dies führt dazu, dass sich Gaskraftwerke praktisch nicht mehr lohnen. In der Literatur spricht man vom "missing money problem".
Kraftwerke, die billiger produzieren können, wie Kohle- und Nuklearkraftwerke, machen dann Gewinn. Hat eine Firma ein breit gestreutes Portfolio, kann sie gut damit leben. Wenn eine Firma nur Gaskraftwerke hat, hat sie ein Problem.
Ein weiteres Problem ist die "Kannibalisierung" der EE. Wenn viel Wind weht und noch dazu die Sonne scheint, bestimmen die Grenzkosten der EE den Preis und der ist null. Aber auch EE müssen Gewinne machen, um die Investitionskosten einzufahren. Daher braucht man für die EE einen garantierten Strompreis.
Mit einem starken Ausbau der EE sorgt dieses Tarifmodell dafür, dass die konventionellen Betreiber alle in die Pleite getrieben werden. Einer der Gründe warum die grossen Versorger jetzt in EE investieren. Garantierter Gewinn ist langfristig besser als riskante Gewinnchancen.

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