Das gibt es doch schon mit dem automatischen Reaktorschutzsystem - jetzt muss man das bloß noch mit Sensoren erweitern, so dass potentiell kritische Veränderungen am Reaktordruckbehälter rechtzeitig auffallen.
Aufgrund der mangelhaften Fertigungsqualität darf man nicht absurde Erdbebenfestigkeit und sonst was annehemen, man muss den Gefahrenherd permanent und vollautomatisch live überwachen und im Gefahrenfall rechtzeitig eine automatische Reaktorschnellabschaltung einleiten.
Die aktuelle Lage kann noch prominent im Kontrollraum angezeigt werden, mit einem Bildschirm voller Einzeldaten aber auch einer prominenten und einfach zu erfassenden Anzeige, z.B. mit 3 grünen, 3 gelben und 3 roten Zuständen, wobei das die Anzeige der potentiellen Gefahrenlage ist, d.h. im roten Bereich ist eine automatische Reaktorschnellabschaltung sehr wahrscheinlich, kann jederzeit kommen. Wenn der gelbe Bereich erreicht wird, dann hat das meldepflichtig zu sein.
Der Clou ist: das kann man relativ einfach und günstig nachträglich einbauen, das ist nur ein zusätzlicher Senosrkreis und möglicher Auslöser der Reaktorschnellabschaltung, den man nur so gestalten muss, dass er beim Neubau im grünen Bereich ist und bei einer nenneneswerten Verschlechterung der Lage in den roten Bereich gerät.
Okay, das ist doch nicht so einfach: die Wahrscheinlichkeit einer unnötigen Reaktorschnellabschaltung ist relativ hoch, nämlich aufgrund irgendwelcher Störungen im Sensorsystem und der Auswertlogik, die natürlich auf Nr. Sicher setzt und nicht erst wartet, bis alle Sensoren ausgefallen sind oder einen GAU melden. Das kann man so bauen, dass ein einzelner Sensor oder z.B. max. 10% der Sensoren für einen Bereich auch mal Mist machen dürfen, ohne dass gleich der Reaktor heruntergefahren wird aber das hat dann auch sofort zu Stufe Gelb und einem Sensoraustausch zu führen. Wenn das System dann öfter mal gelb wird, dann sollte einem das zu denken geben, auch wenn es "nur" an mangelhaften Sensoren liegt.
Da geht was - die Frage ist nur, wie sicher die Sensoren eine Gefahrenlage erkennen können aber womöglich läßt sich da schon was machen, z.B. mit einer genauen Vermessung der Reaktormaße, von Vibrationen, Leckwasser, usw. und nach Möglichkeit auch mit einer nicht schädlichen Materialprüfung durch Ultraschall/Strahlung.
Denkbar, dass das sogar ziemlich selbstkalibrierend und universell gestaltet werden kann, indem man im guten Normalzustand alles vor Ort einmißt und dann ein paar Grenzwerte setzt. So hat man ggf. eine universelle Reaktorzusatzssicherung, die auch in größeren Stückzahlen gefertigt und exportiert werden kann.
Das muss vergleichsweise gar nicht so teuer sein und ist auch bei AKWs ohne größere Mängel ein zusätzlicher Schutz. Wichtig ist, dass das System dann auch ernst genommen wird und nicht nach der ersten unnötigen Reaktorschnellabschaltung mit neu gesetzten absurd hohen Schwellwerten quasi völlig wirkungslos gemacht wird.
Natürlich darf das Schutzsystem auch nicht zu empfindlich sein aber vermutlich gibt es da i.a. eine recht große Bandbreite, wo auch ein nicht so perfekter Reaktor im grünen Bereich laufen kann und erst nach Jahren gelb und dann auch mal rot schnellabgeschaltet wird aber das sollte einem dann auch zu denken geben, d.h. man baut dann besser neue gute Reaktoren, anstatt die gefährlichen AKWs bis zum GAU weiter zu betreiben. (alles imho)