Pual schrieb am 29.06.2017 10:22:
ein Umsteuern wäre möglich, wenn die nur wollten.
Das habe ich ja geschrieben. "Die" meint dabei sowohl die Bevölkerung als auch die Regierung, deren Aufgabe es ist, die Bürger für unvermeidbare energiepolitische Wenden mit ins Boot zu holen. Vermutlich muss es in Frankreich erst zu einer richtigen Havarie kommen, bei der tausende Bürger Heim und Hof verlieren, bevor die Leute dort aufwachen. Das wäre jedoch höchst tragisch.
Als im Winter wegen der Sicherheitsprobleme etliche AKWs abgeschaltet waren, wurde das Land aus Europa über Wasser gehalten. Klar, die ASN hat vor der Kältewelle noch schnell erlaubt, dass diverse Schrottreaktoren wieder ans Netz gehen und trotz allem stürzte das Netz trotz massiver Importe fast ab. Man müsste die Leute endlich dazu bringen, von Stromheizungen Abstand zu nehmen, die Häuser zu dämmen, vernünftige Fenster einzubauen... Dann hätte man schon einiges geleistet, dazu natürlich EE-Strom in allen Formen ausbauen und dann hätten die auch kein Stromproblem.
Auf dem Gebiet hat Frankreich quasi in jeder Beziehung Probleme, die seit Jahrzehnten ausgesessen werden. Vermutlich liegt das tatsächlich an der etwas störrischen Veranlagung der Bevölkerung, die sich regierungsseitig ungern über ihr Verhalten belehren oder gar beeinflussen lässt.
Frankreich hat von der Energiepolitik abgesehen zudem soviele andere "brennende Baustellen", dass ich nicht davon ausgehe, dass Macron allzubald seinen Bürgern in dieser Sache auf den Sack gehen wird. Was würde es ihm nützen, wenn es ihm zwar gelänge, die Arbeitslosigkeit zu senken, dafür aber der hochsubventionierte*) Strom (ungefähr halb so teuer wie in DE) um 30-40% teurer wird.
Flinx
*) Diese ganze Korruptionsscheisse rund um AREVA und der EdF ist dabei auch eine Form der Subvention, weil die Regierung diesbzgl. seit Jahrzehnten beide Augen ganz feste zudrückt.