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  • Spunky

mehr als 1000 Beiträge seit 05.07.2000

Mythos Baldrian und blaues Licht

Blaues Licht muss schon sehr intensiv sein, wenn es wirken sollte. Daher reicht es, wenn man die Displayhelligkeit einfach anpasst. Gegebenenfalls kann man per App oder im Betriebssystem selber noch das Farbschema anpassen, so dass das Bild gelblicher wird.
Blaulichtfilter in Brillen ist nicht wirksamer als Homöopathie, so schwach wie der ausgeprägt ist.

Was Baldrian betrifft, so ich zur Studienlage finde, extrem dünn. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine in einer großen Studie nachgewiesene Wirksamkeit.

Meine Vermutung bezüglich Schlafstörungen ist der zugenommene gesellschaftliche Stress. Für immer größere Teile der Bevölkerung nimmt der Druck zu, weil sich der Arbeitsumfang im Job verdichtet und die Preise für Nahrung und besonders für Mieten steigen deutlich stärker als die Löhne. Um sich Wohneigentum leisten zu können, muss man schon zu den oberen 20% der Verdiener gehören. Hinzu kommt noch, dass man von Frauen auch eine berufliche Vollzeittätigkeit fordert, was dann Familien mit Kindern sehr unter Druck setzt, denn es gibt nicht genug Kinderbetreuung, die auch noch öfters ausfällt. Wenn Kinder krank werden, ist es ein großer bürokratischer Aufwand, wenn ein Elternteil deswegen die Arbeit unterbrechen muss, denn ein Kinderarzt muss die Krankheit bescheinigen, damit es für den Verdienstausfall von der Krankenkasse einen Ausgleich gibt.

All dieser Druck auf einen Teil der Bevölkerung dürfte im wesentlichen für die Zunahme von Schlafstörungen und anderen psychischen Beschwerden, wie Depression bis hin zum Burnout sorgen. Und dagegen hilft kein Baldrian und kein jählicher "geistige-Gesundheit-Tag" vom Arbeitgeber.
Natürlich kann auch ein digital-detox, eine Pause von den sozialen Medien helfen, wenn man sich von diesen ebenso unter Druck setzen lässt. Doom-Scrolling in TikTok&Co sind auf Dauer nicht gut für die geistige Gesundheit. Ebenso die Vorschläge von Facbook, X usw, die hauptsächlich aus schlechten Nachrichten bestehen, weil diese leider für mehr Verweilzeit im Medium sorgen.

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