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  • lucia

mehr als 1000 Beiträge seit 04.12.2023

Interessante Wortwahl

Insgesamt ist, was bereits Pierre Bourdieu im vorigen Jahrhundert überzeugend herausgearbeitet hatte, die Anpassung, der Opportunismus im journalistischen Feld relativ stark ausgeprägt. Das liegt auch an oft prekären Arbeitsverhältnissen in Verlagen und Redaktionen. Und am Allroundertum.

Danke, interessanter Artikel ( plus die erheiternde Wortwahl: 'zu nah an der Wand geschaukelt' -
da muß ich allerdings nicht an 'links' oder 'grün' oder 'spd' ect. denken, sondern an diejenigen, die das immer schon vollmundig verkündeten, daß 'neben ihnen nur noch die Wand' sei).

Wg.Opportunismus - das gilt doch sicher nicht nur im Journalismus, da, wo redaktionelle Vorgaben gegeben sind, wo einer - sagt man das so: - Leitlinie? - zu entsprechen wäre ?

Opportunisten, vielleicht sind die ein merkwürdiges Völkchen, vielleicht steckt das allerdings auch in jeder und jedem von uns drinne, - da lohnts sich schon, auch mal an die Selbstreflektion zu denken, wie das kommt, daß es manchmal - wie hat mal wer das so 'trefflich' , formuliert: 'Thanks, god, that's not my job' - opportun erscheint, sich auf die Seite der vermeintlich Stärkeren zu stellen, derjenigen, mit denen man besser angesehen ist - schließlich ist man ja ( 'ich zieh mich hoch und lass dich fallen') auf dem Wege ( Hauptsach', die Hoffnung stirbt nicht zuletzt doch) 'wer' zu werden ...und dafür läßt man schon mal seine Weggefährt/innen fallen.
Seh ich ebensowenig als 'progressiv' an wie als 'links'. Sondern eher auf künstlich hohem Schwurbelniveau, wenn so wer einem dann von oben herab was predigen wollte. Was denn gefälligst links und progressiv zu sein habe. Wem sein Mitmensch schon wo dran vorbeigeht, nur um anderer Aussichten wegen, - wie soll der was in einem Sinne verstehen, von dem es heißt:
"Und weil der Mensch ein Mensch ist, so braucht er was zu essen, bittesehr".
Einschaltquoten sind das, was bei 'Politik-Shows' wohl was zählt, was imho allerdings nicht die in bausch-und-bogen-Verdammung der Öffentlich Rechtlichen rechtfertigt.
Wo reißerische Überschriften im Journalismus auch nicht selten sind, gehts wohl zunächst auch um clicks ( Anreißer-Überschriften).
Zu dem, wie Sie schrieben:

"von oben angeordnet" wird, sondern – strukturell vermittelt – viel mehr horizontal als vertikal passiert.

...fällt mir halt einmal mehr wieder Zygmunt Bauman ein: Seine Ausführungen zum Thema
Moral ( und Glück). Glück ist zunächst einmal, in der Lage zu sein, endlich die zu engen Schuhe ausziehen zu können ( vielleicht auch die eigenmächtige Wahl, demjenigen/derjenigen, die einen gängeln wollen, gegen die eigne und auch die innere Überzeugung/Gewissen, sprichwörtlich 'den Kram hinzuschmeißen).
Moral ist das jenige, was eben nicht von oben aufoktroyiert werden kann, Moral nach Bauman ist die Verantwortung für die Verantwortung - und eben nicht: 'thanks god, that's not my job'.
Moral nach Bauman macht erstmal einsam. Unbehaust. Wer fragt: "Warum soll ich moralisch handeln - wer tut denn was für mich?" ist nach Bauman schon am Ende angekommen, und steht nicht am Anfang.
Moral ist ein Konzept für ein schwieriges Leben, sagt Bauman. Man ist auf sich selbst verwiesen und kann niemanden 'da oben' zu seiner eigenen Entlastung anführen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.09.2024 09:56).

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