Längst sind in den Redaktionsstuben der Medien nicht mehr Mittelschichtskinder eingezogen.
Der Journalismus hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine massive Prekarisierung erfahren.
Von dem Einkommen als Journalist kann kaum jemand leben. Verzweifelt podcasten sie, instagrammen, schreiben Bücher, geben "Creative Writing" Kurse oder gründen Cafés... um irgendwie über die Runden zu kommen.
Wer kein Geld mitbringt, ist schnell wieder raus.
In den Chefsesseln und Redaktionen hingegen sitzen Jene, die schon Geld mitbringen. Und Kontakte. Da war Papa oder Mama schon sowas. Oder sie waren Anzeigenkunden.
Ein Volontariat ohne Bezahlung über ein Jahr? Kein Problem. Eltern zahlen die kleine Wohnung in Berlin-Mitte.
Das führt zu einer massiven Ballung von verwöhnten, selbstgerechten Wohlstandskindern in den Redaktionen.
Natürlich sind die in ihrem Selbstempfinden alle unglaublich links. Sie haben einen nachhaltigen Lebensstil und sind so offen für Alles.
Und sie kennen nur sich gegenseitig. Die Leute, denen linke Politik helfen sollte, kennen sie nicht. Sie werden auch nur alle paar Monate Thema. Und das dann Oberflächlich. Schaut her, die Armen! Ok, reicht jetzt.
Der Journalismus ist kaputt. Er müsste mal selbstkritisch werden und seine eigenen Strukturen hinterfragen und daraus Schlüsse und Konsequenzen ziehen.
Aber es ist, wie überall, diese Pfründe wollen sich diese, ach so liberalen und sozialen, nicht nehmen lassen.