Ein ÖRR voller Anti-ÖRR Aktivisten, die AFD-like über ihren eigenen Laden herziehen, wäre doch eine reichlich absurde Veranstaltung, oder?
Zugegeben: die "Parteiferne" der Sendeanstalten in der Praxis umzusetzen ist eine Herausforderung. Und es ist sicher richtig, den Parteien immer wieder auf die Finger zu hauen, wenn sie allzu dreist Einfluss nehmen wollen.
Nur sehe ich überhaupt nicht, dass die AfD etwas anderes will. Die Beispiele von rechtspopulistischen Schwesterparteien in anderen europäischen Ländern zeigen, dass die noch viel unverfrorener nach den Medien greifen als die etablierten, z.B. in Ungarn. Ich bezweifle, dass es der AfD wirklich um Unabhängigkeit oder Ausgewogenheit geht. Es geht ihr, genau wie den anderen Parteien, um Einfluss. Und da sie bisher keinen Fuß in die Tür bei den ÖRR bekommen hat, will sie den ÖRR zerschlagen, alle Leute rausschmeißen, die nicht nett zu ihnen waren (also fast alle) und die frei gewordenen Pöstchen mit ihren eigenen Hofberichterstattern zu besetzen.
Vielleicht wäre es das beste, der AfD einfach eigene Sendeplätze zu geben, wenn wir diese fragwürdige Partei denn schon ertragen müssen. Die sollten dann deutlich gekennzeichnet sein und wer's mag kann sich das ja ansehen. So etwas wie der Schnitzlers Schwarzer Kanal zu DDR-Zeiten, wo jeder wusste, worum es sich handelte. Dann ist der Chancengleichheit Genüge getan und der Rest kann so bleiben wie bisher. Oder wirklich parteiunabhängiger und besser werden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.09.2024 01:58).