Ja, früher war das Fernsehen ja sooo super. Ich kann mich noch an
tolle hochqualitative Dokus in ARD und ZDF erinnern, wo Erich von
Däniken wirklich ernsthaft gebührenbezahlt seinen Blödsinn zum besten
geben durfte, oder eine Terra X-Folge, wo "nachgewiesen" wurde, dass
Rasierklingen in Pyramiden scharf werden. Und einmal(!) in der Woche
durfte man in der Sendung mit der Maus mal für fünf Minuten hinter
die Kulisse einer Firma gucken, um zu sehen wie Besen oder eine
Fahrradpumpe produziert wird, also sowas was man im "mindwertigen"
Entertainment wie "Galileo" jetzt jeden Tag sehen kann.
Und vielleicht bin ich der Einzige, der sich noch daran erinnert, wie
*keuch*hochwertig*keuch* in den 70ern und 80ern das Programm am
Sonntag war, das dann nach der Sendung mit der Maus kam. Ja, meistens
war das schon das Highlight des Tages. Ja, die öffentlich-rechtlichen
produzieren jetzt viel Mist, der von den Privaten inspiriert ist.
Aber Mist gab es schon immer.
Für mich ist das aber kein Grund, die öffentlich-rechtlichen
loszuwerden. "Die öffentlich-rechtlichen machen schlechtes Fernsehen,
also wollen wir sie loswerden" ist für mich genauso sinnvoll wie
"Mein Arm ist gebrochen, also amputieren wir ihn". Ich bin erstaunt,
dass die Leute es schaffen, eine Riesenkampagne gegen die GEZ zu
starten, aber keine Riesenkampagne für besseres GEZ-finanziertes
Fernsehen. Da sieht man doch eindeutig, wo die Prioritäten liegen. Da
geht's nicht um die Qualität sondern um's Geld. Geiz ist geil.
Und woran liegt das? Das liegt daran, dass die Privaten die Leute
eingelullt haben. Da kommt halt Fernsehen, was "kostenlos" ist, und
man sieht die öffentlich-rechtlichen und sagt "Hey, das kostet was
und ist nicht wirklich besser?!"
Und genau da liegt der Fehler. die Privaten sind nicht kostenlos.
Ganz im Gegenteil. Jeder von uns zahlt die Privaten. Jeder von uns
zahlt das Gehalt von Dieter Bohlen&Co. Aber keiner regt sich darüber
auf. Wenn ich heute ein Glas Nutella kaufe und Nutella morgen in
einem Werbeblock von "Bauer sucht Frau" beworben wird, dann habe ich
für dieses Qualitätsfernsehen gezahlt. Über die GEZ regt man sich
auf, aber diese Zwangsabgabe stört keinen? Die zahle ich sogar wenn
ich gar keinen Fernseher habe. Das ist weitaus schlimmer. Ja, die ÖRs
werden von der Politik kontrolliert. Aber wer kontrolliert die
Privaten? Die Werbewirtschaft. Also: Die Firmen.
Ist den Leuten Firmen-kontrolliertes Fernsehen wirklich lieber als
Politik-kontrolliertes Fernsehen? Na dann hat der Kapitalismus wohl
voll gewonnen. Klar, je weiter man sich außerhalb des dominanten
politischen Spektrums sieht, umso mehr stört einen ein Einfluss der
Politik auf das Fernsehen. Aber wer zieht denn einen Einfluss des
Kapitals auf das Fernsehen dem Einfluss der Politik noch vor?
Ja, klar, man kann natürlich naiv auf die Allmacht des Internet
hoffen und darauf, dass das aktuell übliche Fernsehen irgendwann
komplett durch Streaming-Angebote und Youtube-Kanäle ersetzt wird.
Ja, ich finde das ganz begehrenswert, dass die Massenmedien voll in
den Händen von Google&Co. liegen. Und wo so eine Sendung wie die
Tagesschau, die ich immer noch für eine der besten Sendungen im
Mainstream-Fernsehen halte, in so einer Umgebung herkommen soll -
keine Ahnung. Und ich freu mich schon darauf, wenn Naturdokus
irgendwann mal komplett durch zweiminütige Youtube-Videos ersetzt
werden, wo irgendwelche Leute mit wackelnder Kamera einen schlafenden
Löwen filmen, während man im Hintergrund "Oh, this is so cooool!" und
"Is that a tiger or a lion?" hört. Und welche politisch motivierten
Videos und Kanäle sichtbar sind wird von Google kontrolliert.
tolle hochqualitative Dokus in ARD und ZDF erinnern, wo Erich von
Däniken wirklich ernsthaft gebührenbezahlt seinen Blödsinn zum besten
geben durfte, oder eine Terra X-Folge, wo "nachgewiesen" wurde, dass
Rasierklingen in Pyramiden scharf werden. Und einmal(!) in der Woche
durfte man in der Sendung mit der Maus mal für fünf Minuten hinter
die Kulisse einer Firma gucken, um zu sehen wie Besen oder eine
Fahrradpumpe produziert wird, also sowas was man im "mindwertigen"
Entertainment wie "Galileo" jetzt jeden Tag sehen kann.
Und vielleicht bin ich der Einzige, der sich noch daran erinnert, wie
*keuch*hochwertig*keuch* in den 70ern und 80ern das Programm am
Sonntag war, das dann nach der Sendung mit der Maus kam. Ja, meistens
war das schon das Highlight des Tages. Ja, die öffentlich-rechtlichen
produzieren jetzt viel Mist, der von den Privaten inspiriert ist.
Aber Mist gab es schon immer.
Für mich ist das aber kein Grund, die öffentlich-rechtlichen
loszuwerden. "Die öffentlich-rechtlichen machen schlechtes Fernsehen,
also wollen wir sie loswerden" ist für mich genauso sinnvoll wie
"Mein Arm ist gebrochen, also amputieren wir ihn". Ich bin erstaunt,
dass die Leute es schaffen, eine Riesenkampagne gegen die GEZ zu
starten, aber keine Riesenkampagne für besseres GEZ-finanziertes
Fernsehen. Da sieht man doch eindeutig, wo die Prioritäten liegen. Da
geht's nicht um die Qualität sondern um's Geld. Geiz ist geil.
Und woran liegt das? Das liegt daran, dass die Privaten die Leute
eingelullt haben. Da kommt halt Fernsehen, was "kostenlos" ist, und
man sieht die öffentlich-rechtlichen und sagt "Hey, das kostet was
und ist nicht wirklich besser?!"
Und genau da liegt der Fehler. die Privaten sind nicht kostenlos.
Ganz im Gegenteil. Jeder von uns zahlt die Privaten. Jeder von uns
zahlt das Gehalt von Dieter Bohlen&Co. Aber keiner regt sich darüber
auf. Wenn ich heute ein Glas Nutella kaufe und Nutella morgen in
einem Werbeblock von "Bauer sucht Frau" beworben wird, dann habe ich
für dieses Qualitätsfernsehen gezahlt. Über die GEZ regt man sich
auf, aber diese Zwangsabgabe stört keinen? Die zahle ich sogar wenn
ich gar keinen Fernseher habe. Das ist weitaus schlimmer. Ja, die ÖRs
werden von der Politik kontrolliert. Aber wer kontrolliert die
Privaten? Die Werbewirtschaft. Also: Die Firmen.
Ist den Leuten Firmen-kontrolliertes Fernsehen wirklich lieber als
Politik-kontrolliertes Fernsehen? Na dann hat der Kapitalismus wohl
voll gewonnen. Klar, je weiter man sich außerhalb des dominanten
politischen Spektrums sieht, umso mehr stört einen ein Einfluss der
Politik auf das Fernsehen. Aber wer zieht denn einen Einfluss des
Kapitals auf das Fernsehen dem Einfluss der Politik noch vor?
Ja, klar, man kann natürlich naiv auf die Allmacht des Internet
hoffen und darauf, dass das aktuell übliche Fernsehen irgendwann
komplett durch Streaming-Angebote und Youtube-Kanäle ersetzt wird.
Ja, ich finde das ganz begehrenswert, dass die Massenmedien voll in
den Händen von Google&Co. liegen. Und wo so eine Sendung wie die
Tagesschau, die ich immer noch für eine der besten Sendungen im
Mainstream-Fernsehen halte, in so einer Umgebung herkommen soll -
keine Ahnung. Und ich freu mich schon darauf, wenn Naturdokus
irgendwann mal komplett durch zweiminütige Youtube-Videos ersetzt
werden, wo irgendwelche Leute mit wackelnder Kamera einen schlafenden
Löwen filmen, während man im Hintergrund "Oh, this is so cooool!" und
"Is that a tiger or a lion?" hört. Und welche politisch motivierten
Videos und Kanäle sichtbar sind wird von Google kontrolliert.