Das thematisierte fehlende Reflexionsvermögen, fehlende Hinterfragen von öffentlich präsentierten Meinungen und Infragestellen des eigenen Standpunktes ist ein wesentlicher Zug der derzeitigen persönlichen wie auch gesellschaftlichen Verfasstheit.
Das geht so weit, dass selbst für absurde politische Propaganda-Geschichten kaum noch jemand nach einem fundierten Beweis fragt. Persönlich glauben fast die meisten Leute über dies oder jenes 100% Bescheid zu wissen, da sie ja dazu was in der Zeitung gelesen haben.
Gleichzeitig verschwindet die Meinungsvielfalt.
Niemals seit ich politisch interessiert war (1970er Jahre) war der Druck und die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich an eine vorgegebene Meinung anzupassen, so groß wie heute. Schlimmer noch, viele, die glauben vollkommen Bescheid zu wissen, können es gar nicht mehr ertragen, wenn andere öffentlich eine andere Meinung auch nur äußern.
Die Gesellschaft ist auf dem Weg in einen neuen Totalitarismus.