Ansicht umschalten
Avatar von  Minimalphilosoph
  • Minimalphilosoph

279 Beiträge seit 03.04.2024

Kosten-Nutzen-Verhältnis im Rüstungswesen

High-Tech hin oder her, man scheint bei den NATO-Ländern wieder einen ähnlichen Fehler wie bereits Deutschland während des Zweiten Weltkriegs zu begehen.

Man kann mit 60% Aufwand 90% Leistung erhalten. Reicht aber nicht, man möchte seit jeher in Deutschland 100% Leistung bekommen, gleichgültig wieviel Aufwand das kostet und wie teuer das Ganze auch sein möge. Das Kriegsgerät ist schließlich ein handwerkliches Kunstwerk und kein Wegwerfprodukt. Daran hielt man sich bis Kriegsende fest (!).
Man reparierte lieber ein zu 60-80% beschädigtes Jagdflugzeug anstatt in demselben Zeitraum (!) die wertvollen Metalle aus dem Wrack zu verwerten und ein komplett neues Flugzeug zu bauen.

Mir kommen zwei Flugzeuge in den Sinn die vom Kriegsgegner unter dem Aspekt der maximalen Material- und Zeiteinsparung gefertigt wurden. Die Iljuschin 2 der Sowjetunion - äußerst simpel gebaut und trotzdem zweckmäßig und erfolgreich. Oder die Spitfire der Briten, wo eigentlich 90% aller Nieten ausgebohrt und neu geschlagen werden müssen, um den dt. Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Von den elektrischen Schweißpunkten ganz zu schweigen, die damals jeden dt. Facharbeiter in die Flucht trieb. Kugellager, Getriebe und andere komplizierte Kraftübertragungen ? Alles auf das Allernotwendigste reduziert.
Bei dem B-17 Langstreckenbomber der Amerikaner dasselbe Konzept. Die Motoren hatten Stahl- statt statt Leichtmetallgehäuse und die Zylinderköpfe waren nicht mal geschmiedet.

Was waren die Auswirkungen ? Rein rechnerisch konnten die Kriegsgegner Deutschlands mit 3,5 Mrd. $ Budget doppelt so viele Flugzeuge und gleich viele Panzer wie Deutschland mit einem Budget von 6 Mrd. $ bauen.

Lange Rede kurzer Sinn : Der Fehler wird sich im Westen wiederholen, das ist sicher.

Bewerten
- +
Ansicht umschalten