Der Justizausschuss des lettischen Parlaments kam zu dem Schluss, dass durch den Angriff auf die Ukraine die Geschäftsgrundlage für das Abkommen von 1994 entfallen sei.
Ich kann nicht beurteilen, wie stichhaltig das ist. Festhalten kann man, dass die Mehrheit der Letten (bzw. der von ihnen gewählten Abgeordneten) die sowjetischen Denkmäler nicht mehr haben wollen.
Welchen Sinn macht es, einem Volk das Gedenken an eine Befreiung aufzuzwingen, die es mehrheitlich nicht als solche empfindet? Sondern angesichts des Krieges gegen die Ukraine als Provokation? Lettland ist von der Besetzung durch die Deutschen direkt zur Besetzung durch die Russen übergegangen. Logischerweise ist die Erinnerung an die sowjetische Besatzung und die Befreiung davon noch frischer - es wird kaum noch Letten geben die, die deutsche Besatzung noch selbst erlebt haben. Zu Russland hat Lettland heute die denkbar schlechtesten Beziehungen, Deutschland hingegen ist EU- und Natopartner. Und so empfinden es viele Letten als widersinnig, dass sie Russland stellvertretend für die nicht mehr existierende Sowjetunion dafür ehren sollen, dass sie sie von ihrem heutigen Verbündeten Deutschland befreit hat.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/lettland-will-sowjetisches-kriegsdenkmal-in-riga-abreissen-18115773.html