Worauf sollen denn diese Moeglichkeiten und Fertigkeiten basieren? Es
wird doch wohl, bis auf vielleicht Herrn Thilo Sarrazin, keiner
behaupten wollen, dass nicht prinzipiell, soll heissen "aus
biologischer Sicht", jedes Kind durch eine entsprechende Ausbildung
durch Elternhaus, Schule und Gesellschaft in die Lage versetzt werden
kann, zumindest den Abiturstoff komplett zu verstehen.
Die Vorstellung, dass das Bildungsniveau der Mittelschule ausreicht,
um eine technologische weit fortgeschrittene und immer globaler
werdende Zivilisation wie die unsrige aktiv und demokratisch
mitgestalten und die immer komplexer werdenden Zusammenhaenge
verstehen zu koennen, der irrt gewaltig. Diese Vorstellung passte
sicher gut ins Mittelalter und den Beginn des Industriezeitalters,
als handwerkliche Berufe und spaeter einfache Industriearbeiter in
grosser Zahl gebraucht wurden. Heutzutage verschleisst man Unmengen
an Humankapital, von den Millionen Arbeitslosen mal ganz zu
schweigen, mit stupiden Taetigkeiten, die sich groesstenteils
automatisieren oder ganz abschaffen liessen.
Jedoch wuerde ein generell hoeheres Bildungsniveau dazu fuehren, dass
der zur Verteilung verfuegbare finanzielle "Wohlstand" nicht mehr
fuer alle Hochqualifizierten ausreicht, die Arbeitskraft von
Ingenieuren und Wissenschaftlern also billiger werden muesste. (Ob
nicht auch eine Umverteilung weg den von Bankstern u.ae. evtl. auch
aureichen wuerde, muesste mal ein VWLer durchrechnen). Ein Tabubruch?
Nur scheinbar, denn es ist die Rede von finanziellem Wohlstand. Die
sich beschleunigende technologische Entwicklung wuerde diese
Verbilligung von hochqualifizierten Arbeitskraeften wett machen. Ein
Problem? Neben dem Tabubruch, der Umdefinition des Begriffes
"Wohlstand", bedingt durch dessen geringere Fixierung auf den rein
finanziellen Aspekt und Ausweitung auf technologische, also
wissensbasierte Werte, steht in erster Linie das Problem der
Globalisierung. Die durch grosse Unterschiede im gesellschaftlichen
und technologischen Entwicklungstand hervorgerufenen Verwerfungen
sind ja gerade sehr deutlich spuerbar, wobei sich diese Spuerbarkeit
in erster Linie gar nicht durch die Groesse des Unterschiedes ergibt,
sondern dadurch, dass sich zur Zeit das bevoelkerungsreichste Land
der Welt anschickt, diese Unterschiede auszugleichen.
Vor diesem Hintergrund nimmt sich der Streit um die Abschaffung oder
einfach nur Umbenennung der Hauptschule schon absonderlich aus. Aber
solange sich Politiker auf Tages-, Partei- und Clientelpolitik
konzentrieren, statt an der Entwicklung und Umsetzung von Visionen
zur Zukunftsfaehigkeit unserer Gesellschaft zu arbeiten, wird unsere
Gesellschaft nur mit viel Glueck(*) die Zukunft unbeschadet
erreichen.
(*) Glueck, wie der "Kamikaze", der "goettliche Wind", der kuerzlich
in Japan dafuer sorgte, dass es "nur" zu Wasserstoffexplosionen
gekommen ist und dann der groesste Teil der freigesetzten Strahlung
im Meer verteilt und nicht ein noch groesseres Gebiet fuer
unbestimmte Zeit unbewohnbar wurde, und somit die Gesellschaft noch
mal die Gelegenheit zum Ueberdenken ihres Standpunktes zu
Hochrisikotechnologien bekommen hat. Oder das Glueck, dass sich nicht
schon mehr Anders Breiviks entschlossen haben, ihr eigenes Land zu
terrorisieren. Die Immigrationsprobleme Norwegens sind, verglichen
mit denen anderer Staaten, auch wegen des relativ hohen Wohlstandes,
fast vernachlaessigbar. Aber diese Sicht hat man natuerlich nur, wenn
man (auch) von aussen auf das Land schaut (bzw. schauen kann). Oder
das Glueck, dass uns immer noch Kabarettisten die Frage "Wann fangen
Sie an sich zu wundern, warum wir so wenig Bomben unter den Arsch
gelegt kriegen?" stellen koennen und sich diese nicht laengst durch
die Realitaet eruebrigt hat.
Alles scheinbar weit weg vom Thema und doch so dicht dran: mehr
Bildung fuer alle! Aber wer will schon ihr Recht auf aktive
Mitgestaltung einfordernde Mitglieder einer demokratischen
Gesellschaft. Unsere Politiker anscheinend nicht!
wird doch wohl, bis auf vielleicht Herrn Thilo Sarrazin, keiner
behaupten wollen, dass nicht prinzipiell, soll heissen "aus
biologischer Sicht", jedes Kind durch eine entsprechende Ausbildung
durch Elternhaus, Schule und Gesellschaft in die Lage versetzt werden
kann, zumindest den Abiturstoff komplett zu verstehen.
Die Vorstellung, dass das Bildungsniveau der Mittelschule ausreicht,
um eine technologische weit fortgeschrittene und immer globaler
werdende Zivilisation wie die unsrige aktiv und demokratisch
mitgestalten und die immer komplexer werdenden Zusammenhaenge
verstehen zu koennen, der irrt gewaltig. Diese Vorstellung passte
sicher gut ins Mittelalter und den Beginn des Industriezeitalters,
als handwerkliche Berufe und spaeter einfache Industriearbeiter in
grosser Zahl gebraucht wurden. Heutzutage verschleisst man Unmengen
an Humankapital, von den Millionen Arbeitslosen mal ganz zu
schweigen, mit stupiden Taetigkeiten, die sich groesstenteils
automatisieren oder ganz abschaffen liessen.
Jedoch wuerde ein generell hoeheres Bildungsniveau dazu fuehren, dass
der zur Verteilung verfuegbare finanzielle "Wohlstand" nicht mehr
fuer alle Hochqualifizierten ausreicht, die Arbeitskraft von
Ingenieuren und Wissenschaftlern also billiger werden muesste. (Ob
nicht auch eine Umverteilung weg den von Bankstern u.ae. evtl. auch
aureichen wuerde, muesste mal ein VWLer durchrechnen). Ein Tabubruch?
Nur scheinbar, denn es ist die Rede von finanziellem Wohlstand. Die
sich beschleunigende technologische Entwicklung wuerde diese
Verbilligung von hochqualifizierten Arbeitskraeften wett machen. Ein
Problem? Neben dem Tabubruch, der Umdefinition des Begriffes
"Wohlstand", bedingt durch dessen geringere Fixierung auf den rein
finanziellen Aspekt und Ausweitung auf technologische, also
wissensbasierte Werte, steht in erster Linie das Problem der
Globalisierung. Die durch grosse Unterschiede im gesellschaftlichen
und technologischen Entwicklungstand hervorgerufenen Verwerfungen
sind ja gerade sehr deutlich spuerbar, wobei sich diese Spuerbarkeit
in erster Linie gar nicht durch die Groesse des Unterschiedes ergibt,
sondern dadurch, dass sich zur Zeit das bevoelkerungsreichste Land
der Welt anschickt, diese Unterschiede auszugleichen.
Vor diesem Hintergrund nimmt sich der Streit um die Abschaffung oder
einfach nur Umbenennung der Hauptschule schon absonderlich aus. Aber
solange sich Politiker auf Tages-, Partei- und Clientelpolitik
konzentrieren, statt an der Entwicklung und Umsetzung von Visionen
zur Zukunftsfaehigkeit unserer Gesellschaft zu arbeiten, wird unsere
Gesellschaft nur mit viel Glueck(*) die Zukunft unbeschadet
erreichen.
(*) Glueck, wie der "Kamikaze", der "goettliche Wind", der kuerzlich
in Japan dafuer sorgte, dass es "nur" zu Wasserstoffexplosionen
gekommen ist und dann der groesste Teil der freigesetzten Strahlung
im Meer verteilt und nicht ein noch groesseres Gebiet fuer
unbestimmte Zeit unbewohnbar wurde, und somit die Gesellschaft noch
mal die Gelegenheit zum Ueberdenken ihres Standpunktes zu
Hochrisikotechnologien bekommen hat. Oder das Glueck, dass sich nicht
schon mehr Anders Breiviks entschlossen haben, ihr eigenes Land zu
terrorisieren. Die Immigrationsprobleme Norwegens sind, verglichen
mit denen anderer Staaten, auch wegen des relativ hohen Wohlstandes,
fast vernachlaessigbar. Aber diese Sicht hat man natuerlich nur, wenn
man (auch) von aussen auf das Land schaut (bzw. schauen kann). Oder
das Glueck, dass uns immer noch Kabarettisten die Frage "Wann fangen
Sie an sich zu wundern, warum wir so wenig Bomben unter den Arsch
gelegt kriegen?" stellen koennen und sich diese nicht laengst durch
die Realitaet eruebrigt hat.
Alles scheinbar weit weg vom Thema und doch so dicht dran: mehr
Bildung fuer alle! Aber wer will schon ihr Recht auf aktive
Mitgestaltung einfordernde Mitglieder einer demokratischen
Gesellschaft. Unsere Politiker anscheinend nicht!