Artur_B schrieb am 15.04.2022 12:21:
in die Richtung, den Dollar aus allen Bereichen, in denen er früher eine Monopolstellung hatte, zu vertreiben. Früher musste man, um eine seltene Währung in eine andere zu tauschen, immer über Dollars gehen. Braucht man heute nicht mehr. Der Ölhandel ist längst nicht mehr ausschließlich dollarbasiert. Und die Billion, die die Chinesen da liegen haben: das waren auch schon einmal vier Billionen. Drei wurden schon abgebaut.
Links wie rechts, aber doch eher rechts, hat man prognostiziert, dass das zum Verfall des Außenwerts führen würde und der Dollar dann höchstens noch zum Tapezieren des Klos verwendbar sei. Kam aber nicht. Warum eigentlich?
Mal als Hypothese: der Dollar ist die Kriegswährung. Im Moment eines militärischen Konflikts wollen die Leute die Währung der stärksten Militärmacht in der Tasche haben. Gibt es bestätigende Empirie? Hier:
https://www.finanzen.net/devisen/dollarkurs
Zum Euro ist der Dollar von 1,14 auf jetzt 1,08 gefallen, seit dem Ukrainekrieg. Das ist viel für eine Währungsrelation. Da nun die Amerikaner über ein Vorwissen des Konflikts verfügten, kann man die Vorgeschichte auch schon dem Krieg zuordnen. Vor einem Jahr waren wir noch bei 1,20.
Five wars a decade
Ensure the Dollar ist straight.Gruß Artur
Endlos kann das aber auch nicht gehen. Die USA können zwar Dollar, aber kein militärisches Gerät oder die dafür notwendigen Rohstoffe drucken.
Das Problem ist jetzt die Rohstoff- und Lieferkettenkrise. Wenn China mehr bezahlen kann als die USA, geraten diese erst mal ins Hintertreffen. Die können dann natürlich noch mehr Geld drucken, aber ganz blöd sind die Lieferanten ja auch nicht.
Natürlich kann man auch versuchen, die Lieferanten direkt unter Kontrolle zu bekommen, in dem man etwa Kleptokratien fördert oder bei Bedarf durch die Unterstützung von "Freiheitskämpfern" durch eigene Kleptokratien ersetzt. Nur macht China das zunehmend auch und hat mehr und mehr eine entsprechende Militärmacht im Rücken.