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Ähnlich oberflächlich ist Putins Blick auf das Ende der Sowjetunion, das er schlicht als Ergebnis von Schwäche und Führungsversagen interpretiert. Noch im Jahr 2000 äußerte er zwischen den Zeilen sein Unverständnis darüber, dass die Demokratiebewegung in Ostdeutschland nicht mit russischen Truppen niedergeschlagen worden sei. Die ukrainische Unabhängigkeit sei das Werk der dortigen Führungszirkel.
Die von breiten Bevölkerungsgruppen getragenen nationalen Unabhängigkeitsbestrebungen nicht nur von Ukrainern, sondern auch von Litauern, Letten, Esten, Armeniern und Georgiern erwähnt er nicht; ebenso wenig, dass deren Forderungen auf einen Staat trafen, der durch Korruption und Misswirtschaft geschwächt und weit hinter den Westen zurückgefallen war.
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Für Putin sind wir alle "Schafe", - Sie die "Putinversteher" ebenso. - Wie kann man sich nur für armselige, nationalistische "geopolitischen Ziele" mit solchen Typen wie Putin gemein machen? Oder hat das etwas mit den Minderwertigkeitskomplexen der Nationalisten gegenüber den USA zu tun?