Sag mir, wo das Hirn ist, wo ist es geblieben.
Das sitzt immer noch da oben, wo es evolutionsbedingt hingehört. Es wird nur allzu häufig etwas sparsam benutzt, da eingeschränkt trainiert.
Geht schon in der Schule los: Die schulischen Inhalte haben sich mit den Jahren immer mehr darauf hin ausgerichtet, die Schüler „auf das Arbeitsleben vorzubereiten“, also auf die wirtschaftliche Vernutzbarkeit hin abzurichten.
Das gilt für alle Schulformen meinem Eindruck nach.
In den Unis ist die selbe Tendenz festzustellen. Die Umstrukturierung der Studiengänge (Bachelor, Master) hat eine Verschulung bewirkt. Siehe oben. Das scheint auch nahezu alle Studiengänge zu betreffen. Selber denken ist nur noch im wirtschaftlich verwendbaren Rahmen erwünscht.
(Heute im Radio (DLF) mitbekommen: An der Uni Bonn hat der Studierendenausschuss die Sanktionierung einer Professorin verlangt, die sich gegen Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen hatte. In dem Radiogespräch stellte sich heraus, dass der studentische Denunziant die Äußerung der Professorin gar nicht selber mitbekommen hatte. Er wurde von einem FDPler in den geselligen Medien darauf aufmerksam gemacht.)
Im Erwachsenenleben geht sie Manipulation der Grauen Zellen munter weiter. Hier sind es die Medien, die ganze Arbeit leisten. Das betrifft nicht nur die Manipulation durch die Auswahl und einseitige Präsentation (und Kommentierung) von Nachrichten.
Schauen Sie sich Fernsehfilme aus alten Zeiten an und vergleichen Sie, zum Beispiel die beliebten Krimis:
Früher wurde da ein Fall vorgestellt und in relativ ruhiger Weise wurde der dann von mehr oder weniger schrulligen Kommissaren nach allerlei Wendungen gelöst. Als Zuschauer hat man halt mitgedacht und sich so an der Knobelei beteiligt. Die Filmführung mit ruhigen Einstellungen und einer erkennbaren Entwicklung half dabei.
Heute fließt erst einmal ordentlich Blut und dann geht es los. Schnelle atemlose Szenenschnitte, schnelle Ortswechsel, zwischendurch als teildominante Handlung private Misslichkeiten der Ermittler, die mit der Sache nix zu tun haben, und das alles verstärkt und verschärft durch aufwühlende musikalische Untermalung. Man kann es nur noch über sich ergehen lassen.
Auch das ist „Gehirntraining“ der negativen Sorte. Es wird dem Zuschauer die Fähigkeit abtrainiert, sich auf einen Sachverhalt länger und gründlich zu konzentrieren. Inzwischen werden die gleichen Methoden (schnelle Schnitte, dramatische Musik) auch in sogenannten Dokumentationen eingesetzt. Allein diese Stilmittel weisen darauf hin, dass es sich bei solchen „Dokumentationen“ nicht um neutralen Journalismus, sondern um Manipulation handelt.
Wie gut das wirkt sieht man doch gerade beispielhaft in der Ukraine-Debatte: Viele Debattierer können die Ereignisse vor dem 24. Februar 2022 gar nicht mehr in ihre Überlegungen einbeziehen.
Die Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen. Da ist es geblieben, das Hirn. Auf der Strecke nämlich. Wir wurden zu Kopfnickern erzogen und haben das mit uns machen lassen.
Was die „Generation absoluter Dumpfdeppen“ angeht, die uns beherrscht: Die haben sogar noch mal ihre eigenen Institutionen zur Abrichtung. Zum Beispiel die „Young Global Leaders“:
https://uncutnews.ch/die-young-global-leaders-des-weltwirtschaftsforums/
Ganz zu schweigen vom Weltwirtschaftsforum selbst, der Atlantikbrücke, den Bilderbergern …