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  • Karl May1

404 Beiträge seit 16.08.2020

Keine Angst?

Finnlands Wunsch, der Nato beizutreten, ist nachvollziehbar, wenngleich er zum jetzigen Zeitpunkt eine Eskalation der Gesamtlage bedeutet.
Eine nüchterne Betrachtung der russischen Aggression gegenüber der Ukraine rechtfertigt die reißerischen und interessengetriebenen Horrorszenarien, die "den Russen" schon in Berlin sehen, nicht.
Dass Moskau ohne Not ein Natoland angreifen könnte, ist ein Narrativ, das der Rüstungsindustrie und vielleicht den Plänen mancher US-amerikanischen hardliner als Propagandastilmittel zupasse kommt, es ist aber dermaßen unvernünftig, dass es nicht enstgenommen werden sollte.
Der Konflikt mit der Ukraine schwelt seit Jahrzehnten. Die atomare Weltmacht Russland hat immer wieder darauf hingewiesen, dass sie keine weiteren Natoraketen vor der eigenen Haustüre dulden werde. Ob man das moralisch akzeptable findet oder nicht, spielt nur eine untergeordnete Rolle. Man kann sich Kräfteverhältnisse nicht schönreden.
Geopolitische Fakten zu ignorieren, kann heutzutage zum Weltuntergang führen.
Zu behaupten, die Nato sei an der Konfliktsituation unbeteiligt und der "Westen" habe nicht gezündelt, ist unredlich und selbst der Papst lehnt dieses Verdrehen der Fakten als unehrlich ab.
Da das westliche Bündnis ein großes Vielfaches an Mitteln für Rüstung aufwendet als der Feind in Moskau, der offenbar nur mit Mühe seine Ziele im Donbas mit konventinelle Kriegsgerät erkämpfen kann, hat der Vorwurf "imperialistischen Größenwahns" wenig Substanz.
Weitergehende finnische Aktionen wie im Artikel beschrieben dienen nicht der Sicherheit Helsinkis, sondern scheinen einer ähnlichen Überlegung zu folgen, wie sie die Grünen propagieren: Russland soll "ruiniert" werden. Momentan sieht es so aus, als ob diese Strategie zumindest wirtschaftlich nach hinten losgeht, von den ökologischen Kosten einer Kriegsverlängerung qua Unterstützung Kiews nicht zu reden.
Und natürlich bleibt die Gefahr einer atomaren Katastrophe weiter besteh, wenn die russischen Machthaber ernsthaft in Bedrängnis geraten sollten.
Sollten europäische Berufspolitiker, die dieses Szenario Wirklichkeit werden ließen, sich nicht eine andere Beschäftigung suchen?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (08.08.2022 11:22).

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