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  • joribo

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2013

Re: Der Nato-Beitritt war ein Eigentor

das grösste Eigentor der finnischen Politik seit Kriegsende.

Die NATO-Mitgliedschaft wurde schon seit Jahrzehnten immer wieer gepuscht und geplant. Zur 100-Jahr-Feier der Unabhängigkeit kamen entsprechende Propagandabücher plötzlich in die Supermärkte, von dubiosen Vereinigngen herausgegeben, dort "die Unabhängigkeit auf des Messers Schneide" und ähnliches als Schlagzeile, in den Büchern dann massive NATO-Reklame. Wohlgemerkt, in die SUPERMÄRKTE neben die Kassen, nicht in den Buchhandel.

Niinistö ist Millionär, konservat-bürgerlich, ehemaliger Finanzminister, und leidenschaftlicher Transatlantiker. Bei seinen Besuchen in den USA lobte er stehts die USA hoch, und bekam dann auch einen Orden. Niinistö hat stets Reklame für den NATObeitritt gemacht und dafür seine theoretisch parteipolitisch neutrale Position aufgegeben. Aber immerhin, er ist gewählter Präsident.

Als der Gastgeberlandvertrag gemacht wurde, formell illegal weil der Verteidigungsminister seine Kompetenz weit überschritten hatte, hat Niinistö ihn verteidigt, und jetzt heisst er Memorandum of Understanding um diesen Makel im Nachhinein auszuwischen.

Nach dem Gastgeberlandvertrag hat es Manöver gegeben in FIN mit US-amerikanischer Luftwaffe, die dann um Rovaniemi herum bis zur russischen Grenze flogen. Eine klare Provokation, aber legal da der Gastgebervertrag NATO-Truppen in FIN ausdrücklich begrüsste. Im Grund ist dieser "Vertrag" bereits eine halbe NATOmitgliedschaft, heimlich und leise durchs Hintertürchen in Kraft getreten.

In einem seiner letzten Fernsehinterviews vor dem Beitritt hat Niinistö dann gesagt "Die NATO bietet den bestmöglichen Schutz den es gibt, aber man muss die Konsequenzen auch tragen".
Pünktlich daraufhin kam eine Pressekampagne die die Konsequenzen runterspielte. Das bischen Gas was die Privathaushalte verbrauchen das könne man doch schnell mal eben durch Strom ersetzen. Und was die Industrie braucht, kein Problem, wir kaufen uns Flüssiggas ein auf internationalen Märkten. So wurde die Bevölkerung hinters Licht geführt.
Jetzt fehlt Energie. Die Benzinpreise explodierten bis auf fast 3 Euro pro Liter und haben sich erst seit kurzem wieder auf ca 2,24E/Liter Normalsprit stabilisiert. Vorher war 1,6E.
Das Kernkraftwerk PH ist storniert, dabei wird bei Umstellung der Heizungen von Öl- und Gasheizungen auf Strom der Strom aus PH dringend langfristig benötigt.

Die Inflation entwertet das Geld fortlaufend, aber die Renten werden nicht angepasst, es gibt dafür nämlich keinen Inflationsausgleich. Sie wurden privatisiert, dann von einer Versicherung an die andere verkauft und dabei gekürzt. Liberalismus eben.

Niinistös ganze geheimen Treffen mit Stoltenberg haben den NATObeitritt schliesslich bewirkt, und es kamen stets nur Bruchstücke seiner Verhandlungen an die Öffentlichkeit. Da wurde "unter dem Tisch" die Strategie geplant wie man schnell in die NATO kommt, nicht etwa neutral und objektiv abgewogen.

Begleitet wurde dies ganze Theater von der Boulevardpresse die ganz offen von einem Überfall Russlands auf Finnland sprach und das Iltalehti malte sogar eine Landkarte auf die Titelseite wo die Angriiffsrouten mit Pfeilen zu sehen waren. Der Titel dazu "So würde Putin Finnland angreifen".

Wohlgemerkt "würde". Aus so einer Behauptung kommt man juristisch schnell raus, man kann ja mal seiner Phantasie freien Lauf lassen, oder?

Und jeden Tag wird weiter gehetzt, eine typische Schlagzeile der letzten Tage war "Russland wird nicht davonkommen ohne es zu quälen" und im Text kam dann "der Russenhass steigt von Tag zu Tag".

Haavisto, ein Grüner, ist in den Augen vieler ein Mann ohne grosses Profil, wenig eigene Meinung und Tatkraft. Er ist homo, ob zusätzlich "sapiens" weiss ich nicht so genau, schwimmt eher so mit.

Marin ist im Club der Young Global Leaders, was sie bei Amtsantritt verheimlicht hatte und was erst später rauskam. Ein Elitegrüppchen um das WEF herum.

Und Russland?
Greift nicht an. Warum wohl?
1.) Die Ukraine ist weit weg und FIN hat damit nichts zu tun
2.) Es gibt keine Konflikte zwischen FIN und ROS, sämtliche Gebietsansprüche sind geklärt nach dem WW-2 und es wird um nichts gekämpft.
3.) Es gibt keine Minderheit von Russen in FIN die eine Abspaltung oder Sonderrechte wollen.
4.) Der Osthandel war, obwohl klein, stets WIN-WIN, und beiden Seiten willkommen.

Der NATO-Beitritt war also völlig wertlos, ein Eigentor mit ausschliesslich negativen Folgen, ohne dass eine Bedrohung durch Russland dadurch abgewehrt worden wäre. Denn sie existierte ja gar nicht. Russland hat im Moment ganz andere Sorgen als Finnland, Kiribati oder Vanuatu anzugreifen.

Umgekehrt bringt die NATO-Mitgliedschaft das Risiko mit sich dass FIN in einen NATO-Krieg reingezogen wird in dem FIN als Land selber nichts zu tun hat. Was ist denn wenn mein Sohn einen Brief bekommt "Sie haben ihren Wehrdienst gemacht und sind jetzt, herzlichen Glückwunsch, als Reservist eingezogen, bitte mal schnell die Uniform anziehen und mit den NATO-Truppen in Kanabistan mitkämpfen, da müssen wir für Demokratie Recht und Ordnung sorgen".

Das bei einigen aufkommende Gefühl, dass man ein schlechtes Geschäft gemacht hat wird durch gezielte Aktionen und die Presse weggewischt. Da kommt ein dicker Flugzeugträger mitten in den Hafen von Helsinki und der Verteidigungsminister verkündet "Es ist gut zu wissen dass wir Freunde haben".
Oder die Schlagzeile in der Presse "Finnland wurde in den USA aufs höchste gelobt".
Trara und Schauspiel.

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