Hitler begann mit dem Sudetenland weil dort eine Mehrheit von Deutschen in nicht-Deutschem Gebiet lebte.
Ähnliche Probleme waren/sind im Kosovo, wo Albanier in serbischem Gebiet leben/lebten.
Ganz konkrete Probleme sind in der Ukraine, die nahtlos von einem Bürgerkrieg in einen richtigen Völkerkrieg überging. (Übrigens wird das von Russlands Seite nicht als Krieg sondern "Aktion" bezeichnet, was formal-juristische Gründe hat).
So ganz aus heiterem Himmel heraus kommt selten Krieg.
Finnland müsste, um sich von Russland bedroht zu fühlen, zumindest irgendeinen Konflikt haben. Das Gegenteil ist der Fall, ein Milliardenschweres Projekt zusammen, Kernkraftwerk Pyhäjoki-Hanhikivi. Dazu der Tourismus und Klein-Handel, dazu die Grenzgänger die da billig tankten.
Es wäre Zeit genug gewesen, den status -quo mit dem "halben Beitritt" des Gastgeberlandvertrages (isäntämaasopimus) aufrechtzuhalten bis sich vielleicht mal ein Konflikt entwickelt. Sollte das passieren, wäre aus Finnlands ohnehin bereits lange zuvor getätigtem Halb-Beitritt schnell ein ganzer zu machen, wie man sieht.
Hier ist der Beitritt aber nicht aufgrund von Bedrohung erfolgt sondern aus politischer Überzeugung, jedoch mit dem künstlich in der Presse aufgebauten Panik "Putin greift an!" Ich habe ja täglich die Schlagzeilen im Iltalehti und Iltasanomat gesehen und im Helsingin Sanomat. und im YLE.FI dazu die Massendemos mit heulenden Frauen, Emotionen hochgekocht und absichtlich hochgetrieben.
Und dann mit Eile schnell in die NATO. Es wurde in der Arbeitsgruppe, die Niinistö befehligte, Eile geboten. Da er vorhersehen konnte dass sich die Volksmassen auch mal wieder beruhigen, oder gar in der Ukraine ein Waffenstillstand ausgehandelt werden könnte. In dem Falle wäre die klare Mehrheit für den Beitritt gefährdet. Die Sozialdemokraten haben lange gezögert aber dann zum Schluss doch zugestimmt.
NATO-Beitritt ist wie heiraten ohne Möglichkeit sich scheiden zu lassen. Das ist endgültig und ewig. Gerade deshalb hätte man diese Entscheidung besser reifen lassen müssen und sachlicher diskutieren.