Auch in Gefaengnissen gibt es (wie immer wieder
bekannt wird) Uebergriffe von Waertern, aber bei
weitem nicht in dem Masse wie im Stanford Experiment
oder in Abu Ghraib.
Das liegt daran, dass dort ausgebildetes Personal
eingesetzt wird, klare Vorgaben herrschen und vor
allem eine klare Fuehrungsstruktur etabliert ist.
Dies sind offenbar die Voraussetzungen um ein halb-
wegs humanes Gefaengnis zu betreiben. Zum Vergleich
betrachte man auch einige (oft amerikanische)
"Erziehungs-" oder "Umerziehungs-" "-camps" bzw.
"-lager", die teils als Alternative zum Strafvollzug
eingesetzt werden, zum Teil aber auch nur um
"schwererziehbaren" Jugendlichen beizukommen deren
Eltern mit diesen nicht fertig werden. Auch dort
laesst sich unmenschliche Behandlung beobachten die
vor allem eines zum Ziel hat: den Willen der Gefangenen
zu brechen.
Die Bedingungen in Abu Ghraib waren denkbar guenstig
um das uebelste hervorzubringen: Es gab keine ver-
nuenftige Fuehrungsstruktur (der Kommandant der
entsprechenden Einheit liess sich nichtmal in Abu Ghraib
blicken) und eine Verwischung der Kompetenzen zwischen
Militaerpolizei und militaerischem Informationsdienst,
keine klaren Vorgaben: Menschenrechtsbestimmungen
wurden nicht ausgegeben und die Vorgaben gingen eher
vom MI aus, dahingehend dass die Gefangenen zum reden
gebracht werden sollten ("sorge dafuer dass er eine
schlimme Nacht hat", "machen sie den mal klar fuer die
Befragung", "sorgen sie dafuer dass der die Behandlung
bekommt" ... man vergleiche diese Struktur auch mit
Milgram: der Folternde hat "ja nur Befehle ausgefuehrt),
schliesslich noch waren die GIs (bis auf wenige
Ausnahmen die im zivilen Leben Erfahrungen gesammelt
hatten) ueberhaupt nicht fuer die Betreuung von
Gefangenen ausgebildet. All dies laesst sich dem
Taguba-Bericht entnehmen. Die amerikanische Militaer-
fuehrung haette aber schon beim genaueren lesen des
Ryder-Berichts oder sogar schon bei Miller's Bericht
hellhoerig werden muessen. Vor allem Ryder hat diese
Umstaende zwar berichtet, aber in erschreckender
Fehleinschaetzung als nicht so schwerwiegend bewertet.
Die Voraussetzungen waren in Abu-Ghraib, auch aufgrund
des Krieges und der ohnehin schon problematischen
Beziehung zwischen amerikainschen Waertern und irakischen
Gefangenen, also nahezu "ideal" um derartige Uebergriffe
zustande kommen zu lassen.
Es ist unwahrscheinlich, dass dies der US-Militaerfuehrung
nicht bewusst war. Dies sind schliesslich nicht die ersten
Kriegsgefangenen Amerikas und auch die haeufige Ueberpruefung
(Miller, Ryder und schliesslich Taguba) deuten darauf hin,
dass auch die Militaerfuehrung weit vor dem Bekanntwerden
der Bilder wusste, dass die Dinge in Abu Ghraib aus dem
Ruder liefen, getan wurde dennoch nichts (Es reicht nicht
ein paar GIs vors Militaergericht zu bringen, die ganze
Struktur ist falsch, angefangen damit, dass der MI und
deren "zivile" Helfer ausser zu eigentlichen Befragungen
ueberhaupt nichts im Gefaengnis zu suchen haben).
Erst das grelle Licht der Oeffentlichkeit bewirkte ueberhaupt
etwas. Das laesst vermuten, dass an anderen, weniger bekanten
Orten munter weiter gefoltert wird, und zwar mit expliziter
Billigung der US-Militaerfuehrung.
bekannt wird) Uebergriffe von Waertern, aber bei
weitem nicht in dem Masse wie im Stanford Experiment
oder in Abu Ghraib.
Das liegt daran, dass dort ausgebildetes Personal
eingesetzt wird, klare Vorgaben herrschen und vor
allem eine klare Fuehrungsstruktur etabliert ist.
Dies sind offenbar die Voraussetzungen um ein halb-
wegs humanes Gefaengnis zu betreiben. Zum Vergleich
betrachte man auch einige (oft amerikanische)
"Erziehungs-" oder "Umerziehungs-" "-camps" bzw.
"-lager", die teils als Alternative zum Strafvollzug
eingesetzt werden, zum Teil aber auch nur um
"schwererziehbaren" Jugendlichen beizukommen deren
Eltern mit diesen nicht fertig werden. Auch dort
laesst sich unmenschliche Behandlung beobachten die
vor allem eines zum Ziel hat: den Willen der Gefangenen
zu brechen.
Die Bedingungen in Abu Ghraib waren denkbar guenstig
um das uebelste hervorzubringen: Es gab keine ver-
nuenftige Fuehrungsstruktur (der Kommandant der
entsprechenden Einheit liess sich nichtmal in Abu Ghraib
blicken) und eine Verwischung der Kompetenzen zwischen
Militaerpolizei und militaerischem Informationsdienst,
keine klaren Vorgaben: Menschenrechtsbestimmungen
wurden nicht ausgegeben und die Vorgaben gingen eher
vom MI aus, dahingehend dass die Gefangenen zum reden
gebracht werden sollten ("sorge dafuer dass er eine
schlimme Nacht hat", "machen sie den mal klar fuer die
Befragung", "sorgen sie dafuer dass der die Behandlung
bekommt" ... man vergleiche diese Struktur auch mit
Milgram: der Folternde hat "ja nur Befehle ausgefuehrt),
schliesslich noch waren die GIs (bis auf wenige
Ausnahmen die im zivilen Leben Erfahrungen gesammelt
hatten) ueberhaupt nicht fuer die Betreuung von
Gefangenen ausgebildet. All dies laesst sich dem
Taguba-Bericht entnehmen. Die amerikanische Militaer-
fuehrung haette aber schon beim genaueren lesen des
Ryder-Berichts oder sogar schon bei Miller's Bericht
hellhoerig werden muessen. Vor allem Ryder hat diese
Umstaende zwar berichtet, aber in erschreckender
Fehleinschaetzung als nicht so schwerwiegend bewertet.
Die Voraussetzungen waren in Abu-Ghraib, auch aufgrund
des Krieges und der ohnehin schon problematischen
Beziehung zwischen amerikainschen Waertern und irakischen
Gefangenen, also nahezu "ideal" um derartige Uebergriffe
zustande kommen zu lassen.
Es ist unwahrscheinlich, dass dies der US-Militaerfuehrung
nicht bewusst war. Dies sind schliesslich nicht die ersten
Kriegsgefangenen Amerikas und auch die haeufige Ueberpruefung
(Miller, Ryder und schliesslich Taguba) deuten darauf hin,
dass auch die Militaerfuehrung weit vor dem Bekanntwerden
der Bilder wusste, dass die Dinge in Abu Ghraib aus dem
Ruder liefen, getan wurde dennoch nichts (Es reicht nicht
ein paar GIs vors Militaergericht zu bringen, die ganze
Struktur ist falsch, angefangen damit, dass der MI und
deren "zivile" Helfer ausser zu eigentlichen Befragungen
ueberhaupt nichts im Gefaengnis zu suchen haben).
Erst das grelle Licht der Oeffentlichkeit bewirkte ueberhaupt
etwas. Das laesst vermuten, dass an anderen, weniger bekanten
Orten munter weiter gefoltert wird, und zwar mit expliziter
Billigung der US-Militaerfuehrung.