Ich bin erstaunt über Deine Reaktion auf meine Frage, welche sich an ein umfangreiches Skizzieren meiner Wahrnehmung anschloß. Die Wahrnehmungen resultiert auch aus meinem Hinterfragen der Beweggründe der Oppositionswähler / von Spaziergängern usw. So wollte ich es gern als beschreibend und Beweggründe derer, die vom Mainstream nicht verstandenen, darlegen. Ein persönliches Gejammer sollte das nicht sein (Woraus resultiert Deine emotionale Einschätzung abseits der Argumente?). Ich hätte mir nach verstehendem Lesen eine Agitation mit eigenen Gedanken gewünscht. Das vorherrschende undialektische oberflächliche Keulenschwingen kenne ich doch.
Wieso unterstellt man dem Ossi oder AFD-Wähler, daß der seine Unselbstständigkeit durch eine Führung seiner selbst untermauern will? Ihm ist es geschichtlich bewiesen immerhin gelungen, sich seiner Führung zu entledigen. Der Mehrheit der Deutschen war und ist zu so viel Eigenständigkeit nicht in der Lage. Sie waren sich weder des Besatzungsstatus, der Ursachen der Weltkriege oder der Teilung Deutschlands oder was auch immer bewußt. "Abhören unter Freunden geht gar nicht" ist das Maximum an Souveränität. Eine offensichtliche Kriegserklärung durch "befreundete" Staaten wegzuschweigen, ist doch der Gipfel an geballter Inkompetenz (der Regierung/ Mainstream).
Wenn die ehemalige Friedens- und Umweltschutzpartei die Fans von Rüstungsexporten, Streumunition, Uranmunition, Pharma... befriedigt, warum sollte man diese wählen? Jene sind die Diktatoren der deutschen Sprache, des Lebenswandels, des Brennstoffs usw. Sie feuern die Umweltzerstörung durch irrwitzige Industrieprodukte/ -produktion/ -verfahren an und erklären Wirtschafts-, Sanktions-, Atomkriege. Sie belehren die Welt wie Über-/ Bessermenschen. Mehr rechtsaußen dürfte nicht mehr möglich sein.
Warum sollte ein Werktätiger eine ehemals sozialistische/ soziale Arbeiterpartei wählen, wenn diese nur zum Verrat von Revolutionen dient und sowohl für Harz 4 als auch Jugoslawienkrieg steht? Der vorhergehende Führer hat seine Basis "Pack" benannt und der jetzige steht für CumEx+Wirecard+Nordstreamsperre. Deutlicher geht doch nicht, oder?
Wie viele Menschen profitieren von einer Umsatzsteuersenkung für Hotels? Wieso sollte so ein Lobbyverein eine Massenpartei sein?
Wieso dürfen jene, die jeder für sich rund 80% der ohnehin wenigen gültigen Wählerstimmen gegen sich haben, krass Wahlversprechen brechen?
Die Scheinopposition ist kaum der Rede wert.
Wenn eine US-Führungskraft seine Kreuzritter mit dem Privatflugzeug besuchen kommt, ihnen bei zunehmend prekären Einkommensverhältnissen empfiehlt, sich doch einfach am Lohndumping als Aktionär zu beteiligen, wieso sollte sich da die Mehrheit gut aufgehoben fühlen? Jener Führer wäre auch schon gern wieder im Interesse seiner Großaktionäre wo einmarschiert (was im Irak schon nicht geklappt hatte). Die Nichtverbreitung von Atomwaffen hat Adenauer schon unterlaufen und wir sind den Kram noch immer nicht los, obwohl die Rote Armee schon über 30 Jahre mit diesen Teilen aus einem kleineren Deutschland abgezogen ist. Wenn ein Ossihalbleiter von dieser Gruppierung mal Ansichten mit Vernunftanteilen ausspricht, wird er umgehend gemaßregelt. An das Ahlener Programm erinnert da nichts mehr.
Jene Massenpartei aus dem Osten mag da eine lange Zeit noch viele vertreten haben. Mit dem Ablegen des Oppositionsanspruchs, Forderungen nach noch mehr und strengeren Maßnahmen, Gendern, Konzentration auf Minderheitenthemen, Transatlantikern in den eigenen Reihen, Ausgrenzen von fähigen Leuten, vollkommener Tiefflug während des Coronaregimes... haben sie die Nöte der Werktätigen/ Benachteiligten/ Ossis reichlich aus den Augen verloren. Kein Wunder, daß da immer mehr lieber wo anders ihr Kreuz setzen.
Gleichwohl die AFD vielleicht eine ähnliche Basis/ Funktion übernimmt, wie die NS-Arbeiterpartei hatte, so ist sie vielleicht wirklich das kleinere Übel, wenn jene die Interessen der hiesigen Industrie vertreten, als die oben aufgeführten, welche unverblümt fremden Interessen folgen. Vom Werktätigen über den Kleinunternehmer bis zum Konzern sehen eine Deindustrialisierung nicht als Erfolg sondern als Gefahr der Wohlstandsgrundlage. Ebenso behauptet die AFD, weder fremde Volkswirtschaften mit unserer Arbeitsleistung am Leben + Krieg halten, noch offen Nazis in der Welt unterstützen zu wollen. Sie wollen Menschen keine Kleiderordnung vorschreiben, Propaganda zwangsbezahlen lassen, Journalisten/ Filmemachern/ Sendern keine Konten/ Frequenzen/ DNS sperren... Sogar die Maßnahmen/ Ermächtigungen usw. versprechen sie aufarbeiten zu wollen. So scheinen diese weniger extremistisch und menschenverachtend als die Regierungsklicke und Scheinopposition zu sein. Das Militärbündnis oder die Kapitaldiktatur wollen sie genau wie die wesentlichen der anderen Parteien nicht in Frage stellen. In dem Punkt gebe ich Dir Recht, daß sie keine geeignete Interessenvertretung für die Mehrheit ihrer Wähler ist. Wenn jene vorgeben, keine "deutschen" Interessen in Afghanistan, Syrien, Jemen, Libyen, Mali, Ukraine verfolgen zu wollen (im Gegensatz zu den anderen), oder gar weiter und schon wieder gegen Russland im Krieg sein wollen, dann wäre vielleicht der Frieden/ die Menschheit gerettet. Später kann der Wähler sich wieder um seine ureigenen Interessen kümmern, indem er seine Nischenpartei unter 5 % wählt.
Also noch mal in anderen Worten:
Was tun, wenn die Not so groß geworden ist und die Alternativen ausgegangen sind?