Ansicht umschalten
Avatar von bismi
  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Re: Marktwirtschaft nicht mit Lobbyismus verwechseln!

Dasn Witz, oder? Deine Marktwirtschaft […]

Diese Welt ist unsicher. Die Zukunft ist unsicher. Was du schreibst ist teilweise richtig. Doch mit dieser Unsicherheit müssen wir leben. Doch in einer freien, dezentralen Wirtschaft wird diese Unsicherheit nicht die ganze Volkswirtschaft betreffen. Wenn es in einer Ecke kriselt, dann bietet die andere Ecke Chancen. Wenn es hingegen in einem ganzen Land kriselt dann muss das doch bestimmte Ursachen haben. Man will uns immer weismachen, das wäre der inhärente kapitalistische Zyklus. Nein, es ist die staatliche Intervention, ganz besonders durch die Zinspolitik der Zentralbanken. Wie sonst sollte es passieren, dass alle Unternehmer genau zur selben Zeit (!) Probleme haben? Machen die alle zur selben Zeit Fehler. Das ist statistisch doch absolut unwahrscheinlich.

Was ist denn die Alternative zur Marktwirtschaft? Der Sozialismus a la DDR? Den wollten wir doch alle loswerden. Dass die Marktwirtschaft hervorragend funktioniert, hat Ludwig Erhard bewiesen. Nach ihm wurde die Marktwirtschaft schrittweise eingeengt und heute sind wir schon fast wieder beim Sozialismus und beim Lobbyismus. Deshalb ist die soziale Schere so weit offen.

esse und wohne also freiwillig, ich muss es ja nicht tun

Das betrifft uns aber alle, ausnahmslos. Das ist also eine Variable, die man sozusagen aus der Rechnung herauskürzen kann.

Manchester-Kapitalismus

Was war denn los im „Manchester-Kapitalismus“? Durch die Einhegungen wurden in kurzer Zeit extrem viele Menschen landlos und einkommenslos. Diese Menschen strebten in die Städte. Und wenn eine Industrie diese Menschenmasse in extrem kurzer Zeit integrieren muss, mit Arbeitsplätzen versehen muss, dann ist das mit enormen Anstrengungen verbunden, die sich in einem nicht sonderlich guten Lebensstandard äußerten, aber immer noch besser, als wenn die Leute auf dem Land verhungert wären. Es ging einfach nicht anders.

Die Arbeiter sichern dem Unternehmer mit ihrer Arbeit sein Einkommen, und das ist sehr viel höher als das seiner Angestellten. […]

Kannst du alles, was du in diesem Abschnitt sagst mit konkreten Beispielen belegen? Oder ist das eher irgendwelchen progressiven Medien nachgesprochen? Über die beiden Inhaber der Firma, in der ich arbeite, kann ich das absolut nicht sagen. Unternehmer sind Mitarbeiter der Firma wie alle anderen, auf ihrem Platz, mit ihrer Spezialisierung. Auch sie verdienen ein Einkommen. Wer die Einkommenshöhe der Unternehmer als ungerecht empfindet kann ihnen in einer freien Wirtschaft doch Konkurrenz machen, natürlich nur insofern die Wirtschaft noch frei und nicht staatlich dirigiert ist.

Die, die das machen, sind natürlich keine Unternehmer, nein, das ist doch undenkbar!

Nein, das ist die politische Klasse, Politiker und Zentralbanken. Wenn die durch Unternehmer beeinflusst werden, welche ihren Vorteil gegenüber anderen Unternehmern suchen unter Ausschaltung des freien Wettbewerbs, dann reden wir nicht mehr von Unternehmern sondern von Lobbyisten. Wenn du gegen diese (und gegen die politische Klasse) dein Wort erhebst, bin ich auf deiner Seite.

Spatzi, es gibt keine politische Klasse- diese Politiker sind die Marionetten und Erfüllungsgehilfen dieser Unternehmer.

Selber Kommentar wie eins drüber.
Sicher, Lobbyisten gibt es immer wieder. Sie werden es immer wieder versuchen. Leider gibt es kein Naturgesetz, das einer freien, lobbyismusfreien Marktwirtschaft zum Durchbruch verhelfen würde. Es ist leider wie mit allen anderen Gesellschaftssystemen, die freie Marktwirtschaft muss geschaffen, erhalten, bewacht und verteidigt werden. Das sollte sich die politische Klasse zur Aufgabe machen auch wenn dafür in (nur) diesem Punkt Freiheit eingeschränkt werden muss. Diese Notwendigkeit zu leugnen ist der Denkfehler vieler Liberale und Libertärer.

„Liberal sein heißt heute, konservativ zu sein, wenn es darum geht, bereits erreichte Freiheiten zu verteidigen, und radikal zu sein, wenn es darum geht, noch verweigerte Freiheitsräume zu erobern. Reaktionär, um verlorene Freiheit zurückzuholen, revolutionär, wenn die Eroberung der Freiheit keinen Raum für Alternativen offen lässt. Und immer fortschrittlich, weil es ohne Freiheit keinen Fortschritt geben kann.“
Antonio Martino (1942 – 2022), italienischer Liberaler

Bewerten
- +
Ansicht umschalten