Eine atomwaffenfreie Welt wäre ganz sicher im Interesse aller Menschen, zumindest der Menschen, die keinen Einfluss auf den Einsatz haben, aber unter den Folgen natürlich trotzdem leiden müssen.
Auch wenn das Ziel klar ist, bedarf es neben der Vorstellung wohin man will auch eine halbwegs realistische Vorstellung, wie man dorthin gelangen will und kann.
Und genau da sieht es momentan schlecht aus.
Russland hat die Ukraine angegriffen, im vollen Bewusstsein, eigene Atomwaffen zu haben.
Und sie haben bisher recht behalten mit ihrer Einschätzung, dass die Gegner Russlands im Westen längst 'zurückgeschlagen' hätten, wenn Russland keine Atomwaffen gehabt hätte.
Ist ja nicht so, dass im Westen der Ukrainekrieg nur unter dem Gesichtspunkt einer Befreiung der Ukraine gesehen würde.
Mit der Forderung nach einer Reorganisation der UN und einem Atomwaffenverbot versucht man Schritte zu überspringen. Zunächst gilt es doch mal, die Eskalationsspirale jeweils umzukehren.
Der Ukrainekrieg wird gerade für das Gegenteil einer Abrüstung genutzt. Nicht nur was die Masse der Rüstung, auch was die Qualität anbelangt. Der Ukrainekrieg ist hier der wichtigste Treiber, aber er steht ja nicht mal allein.
Wie sollen in einer solchen aufgeheizten Situation jetzt auf einmal Atomwaffensperrverträge diskutiert werden, wenn sie als das einzige Mittel gelten, einen großen Krieg zwischen Nato und Russland zu verhindern?