Nach Landwirten und privaten Vermietern geraten nun auch vermehrt Ärzte in den Sog von jahrzehntelanger Misswirtschaft.
Mann kann in einer Volkswirtschaft wie die der BRD nicht ungestraft in großem Stil gut bezahlte Industrie-Arbeitsplätze ziehen lassen und durch schlecht bezahlte Dienstleistungsjobs ersetzen, durch konzertierte Aktionen über Jahrzehnte für Reallohnverluste auf breiter Front sorgen, gleichzeitig immer mehr nicht nachhaltige Aufgaben der öffentlichen Hand aufhalsen und dann noch glauben, am Ende bezahlt alles der Weihnachtsmann.
Jahrelang ging das gut, weil die Industrialisierung in der Landwirtschaft, sinkende Qualität und die Marktmacht weniger Grossisten die Landwirte an den Rand des Existenzminimums oder in den Selbstmord getrieben hat.
In der Vermietung ging das gut, weil Wohnungen entweder auf Verschleiss gefahren wurden oder nach sog. "Luxusanierung" nur noch für gut betuchte Mieter zur Verfügung standen. Aber auch nur, solange es genügend sovente Mieter gab, die das bezahlen konnten.
Und bei Ärzten hat man genau so von der Substanz gelebt. Weswegen viele Praxen keinen Nachfolger mehr finden, denn wer arbeitet schon gerne die Hälfte des Quartals umsonst, weil das Budget bei stetig steigenden Kosten immer früher aufgebraucht ist?
Ich habe den Eindruck, grad bricht in Deutschland so ziemlich alles gleichzeitig zusammen. Zeitenwende und Klimapolitik sind da nur der Trigger. Die Versäumnisse liegen viel weiter zurück.