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  • Liesnich

740 Beiträge seit 15.08.2010

60er-Jahre Planungsparadigma

Die Idealstadt, so wie du sie dir vorstellst, entspricht ziemlich
genau dem, von dem die Städteplaner in den 30er bis 60er Jahren
träumten: Hochhäuser mit viel Licht und Luft dazwischen, Trennung von
Wohnen und Arbeiten - und schnelle Straßen dazwischen. Dieses Konzept
der funktionellen Stadt mit getrennten städtischen Funktionsbereichen
wurde bereits 1933 auf einem Stadtplanerkongress unter Federführung
von Le Corbusier als Charta von Athen (CIAM) manifestiert. 
Diesen Vorstellungen verdanken nicht nur die Amerikaner ihre
zersiedelten und "autogerechten" Städte sondern auch wir das deutsche
Asphaltwunder und unsere funktionsgerechten Trabantenstädte. Vor
allem im 0stdeutschland waren die Plattensiedlungen ja zumindest bis
zur Wende ziemlich beliebt - nach dem Systemcrash allerdinggs nicht
mehr so. Im Westen kam der Crash schon Mitte der 70er Jahre, als im
amerikanischen Pruitt-Igoe die erste Hochhaussiedlung gesprengt
wurde, weil man die sozialen Probleme dieser Wohnmaschinen nicht mehr
in den Griff bekam. 
Falls du also dennoch weiter diesem Ideal anhängst (das soll es
geben) würde ich dir den Umzug in eine Plattenbausiedlung empfehlen -
das sind jetzt auch viele Wohnungen frei geworden. Am idealsten
dürfte für dich wohl eine Stadt wie Chemnitz sein, wo sogar im
Zentrum Hochhäuser stehen und man sogar am Bahnhof jederzeit einen
Parkplatz findet. 

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