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  • TecDoc

mehr als 1000 Beiträge seit 17.05.2004

Nicht ganz ...

> Die Idealstadt, so wie du sie dir vorstellst, entspricht ziemlich
> genau dem, von dem die Städteplaner in den 30er bis 60er Jahren
> träumten: Hochhäuser mit viel Licht und Luft dazwischen, Trennung von
> Wohnen und Arbeiten - und schnelle Straßen dazwischen.

Diese Konzept wurde so aber nie verwirklicht - den Teil mit dem "viel
Licht und Luft dazwischen" hat man schlicht vergessen.
Alle Hochhaussiedlungen oder Plattenbauten die ich kenne, sind dicht
an dicht gebaut worden, zu teilweise großen Agglomerationen.

> Dieses Konzept
> der funktionellen Stadt mit getrennten städtischen Funktionsbereichen

Der Vorposter schlug eigentlich gerade das Gegenteil vor?! Nämlich
die Funktionsbereich *nicht* zu trennen, sondern *innerhalb* der
Gebäude zu vereinen?

[...]

> sondern auch wir das deutsche
> Asphaltwunder und unsere funktionsgerechten Trabantenstädte.

Die sind wohl eher dem schubweisen hohen Wohnungsbedarf in D
geschuldet (Nachkriegszeit, Flüchtlinge, Babyboom, etc.).

Hier musste schnell und viel billiger Wohnraum geschaffen werden -
Plattenbauten&Co. waren hier einfach nur ökonomisch.

> Im Westen kam der Crash schon Mitte der 70er Jahre, als im
> amerikanischen Pruitt-Igoe die erste Hochhaussiedlung gesprengt
> wurde, weil man die sozialen Probleme dieser Wohnmaschinen nicht mehr
> in den Griff bekam. 

Weil die Ideen der Stadtplaner nie verwirklicht waren, diese
"Wohnmaschinen" waren ausschliesslich ökonomisch optimiert. Weder gab
es die genannten Funktionen und Institutionen innerhalb dieser
Gebäude, noch eine nennenswerte soziale Durchmischung.
Das Prinzip dieser Wohnblöcke war "alles geich", aus ökonomischen
Gründen zwar, aber dennoch geradezu gebauter Sozialismus.

Hätte es innerhalb dieser "Wohnmaschinen" auch anspruchsvolleren
Wohnraum für Wohlhabendere gegeben, also eine nennenswerte soziale
Mischung, hätte es diese Probleme so nicht gegeben.

Gruss,
  TecDoc

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