Roger O. Thornhill schrieb am 26.05.2024 20:26:
AfD NRW will Helferich aus der Partei entfernen
https://www.welt.de/regionales/article251701066/Einigen Mitgliedern der AfD werden die Geister, die sie
riefen, scheinbar selbst unheimlich zu werden, und sie
würden diese am liebsten wieder zurück in die Flasche stecken.
Ja, ganz so stabil mehrheitlich ist das deutsch-nationalistische, rassistische und antidemokratische"Volksbewusstsein" noch nicht, wie es in der Weimarer Republik das deutsch-nationalistische, antislawische, antisemitische, anti"bolschewistische" und antidemokratische war. Deshalb muss die AfD die allzu offene Propagierung von Nazi-Positionen hin und wieder noch sanktionieren, um die verblendeten Nicht-Naziwähler*innen der AfD und die immer noch auch im Funktionärsapparat der AfD vorhandenen bürgerlich-rechtsnationalistischen Parteimitglieder nicht in einer Phase der für die AfD hoffnungsvollen Faschisierung zu verlieren und damit den Aufbau einer faschistischen Diktatur zu beschädigen. Das muss die AfD im Gegensatz zur NSDAP auch deshalb tun, weil sie eine Vorfeldorganisation zur Installierung einer faschistischen Herrschaft ist und noch (!) nicht eine gänzlich faschistische Partei.
In diesem Faschisiserungsprozess, der wegen Zielverschleierung und noch nicht hergestellter Einigkeit über den anzustrebenden Voll-Faschismus so schwierig ist, unterlaufen der AfD (auch wegen eben noch unterschiedlicher Positionen in der Partei) strategische Fehler. Ein Fehler z.B. war, den Voll-Nazi Höcke zu früh von der Leine und zu einem Gesicht der AfD werden zu lassen. Ein weiterer Fehler war die Nominierung von Krah für die EU-Wahl, ohne seine Person und seine Kontakte (oder die seiner Mitarbeiter) hinreichend zu beleuchten. Kontakte, Kungelei oder gar direkte Zusammenarbeit mit Russland oder China sind gerade für die deutsch-nationalistisch-rassistischen Wählergruppen der AfD absolutes Tabu. Vielleicht hat die AfD-Spitze noch nicht begriffen, dass Deutsche ihren Nationalismus in jeder Hinsicht ernst nehmen.