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  • archenoe

mehr als 1000 Beiträge seit 05.02.2004

Was hier im Forum viele nicht begreifen können oder wollen

Was viele hier im Forum nicht begreifen können oder wollen, ist Folgendes:

- Die AfD ist eine faschistische Vorfeldorganisation.
- Zahlreiche ihrer Mitglieder und Funktionsträger träumen je nach Ausrichtung ihrer faschistischen Phantasien von der harten, gewalttätigen Macht entweder der SA oder der SS und äußern das auch öffentlich - sukzessive immer weniger verdeckt oder verschleiert.
- Die scheinbar moderateren AfD-Funktionäre lassen dies nicht nur zähneknirschend zu, sondern begrüßen diese eindeutig faschistischen Tendenzen, weil sie zur Lösung der allumfassenden Krisen des demokratischen Kapitalismus auch nichts anderes zu bieten haben als Ethnozentrismus, Volksgemeinschaftsideologie, Hass und Ausgrenzung aller Nichtdeutschen, Radikalisierung der neoliberalen Positionen der FDP, aggressiven Nationalismus und deshalb Ablehnung jeder europäischen Einigung (nicht nur der "Verfassung" der aktuellen EU), Russlandnähe, weil sie fälschlicherweise annehmen, dass dort eine quasi-faschistische Herrschaftsclique herrscht (sie haben keine Ahnung von einer autokratisch-oligarchischen Variante des Staates im Kapitalismus, wie sie in Russland mit Tendenzen zur offenen Diktatur herrscht, wäre Russland noch sozialistisch-bolschewistisch, wäre die AfD der aggressivste Gegner Russlands).
- Der weichgespülte italienische Faschismus existiert in der aktuellen Melonivariante. Ihn zu verharmlosen gibt es keinen Grund (v.a. innenpolitisch nicht), aber er unterscheidet sich vom deutschen Faschismus, den die AfD auf den Weg bringen will. Allein die geringere ökonomische und militärische Macht Italiens ist in diesem Zusammenhang bereits ein tiefgreifender Unterschied zu Deutschland.
- Die Aufkündigung der Zusammenarbeit vom Rassemblement National (Le Pen) (und anderer rechter Parteien) mit der AfD im EU-Parlament anlässlich der Krah-Äußerungen spricht Bände. Die europäischen Semi- und Vollfaschisten (auch z.B. in den Niederlanden) haben nicht die Geschichte der deutschen Faschisten als Referenz, haben bis auf die französischen Faschisten auch keinen ökonomisch und militärisch mächtigen Staat als Hintergrund und Zielobjekt ihrer Herrschaftsphantasien und stehen den AfD-Bestrebungen in Deutschland kritisch gegenüber. Salopp formuliert: Irgendwie fanden sie bzw. ihre Vorfahren das nicht so "nett", was der deutsche Faschismus an Not, Leid und massenhaftem Tod über Europa gebracht hat (sie begreifen selbstverständlich nicht, dass sie Ähnliches veranstaltet hätten, wären sie Bürger eines mächtigeren Staates gewesen).
- Rechtskonservative wie Meuthen (ehemals AfD) oder Söder (CSU) sehen und kritisieren zwar die faschistischen (was sie selbstverständlich nicht so nennen) Tendenzen der AfD, bedienen aber die AfD mit ausländerfeindlichen, asylantenfeindlichen, deutschnationalen und selbstverständlich neoliberalen Äußerungen und Handlungen, weil es ihre ist. Salopp formuliert: Konzentrationslager sind abzulehnen, aber Migration ist doch wohl irgendwie pfui, oder?
- Rechtspopulismus ist als Begriff eine enorme Verniedlichung dessen, was der von der AfD auf den Weg gebrachte deutsche Faschismus zu bieten hat.
- Die Ampel-Koalition, bei genauerer Betrachtung die gesamte CDU/CSU/FDP/Grüne/SPD-Konnexion führt zu einer völlig verdrehten Aufwertung der AfD, weil alle Äußerungen, also auch AfD-Äußerungen, die dieser Konnexion widersprechen, von dieser Konnexion in Zusammenarbeit mit den Mainstream-Medien als politisch und v.a. moralisch verwerflich diskriminiert und zunehmend auch verboten werden. Die faschistische Vorfeldorganisation AfD kann sich deshalb fälschlicherweise als Teil der Kritik am Krisenmanagement der Regierung und an der Politik der noch größten Oppositionspartei (CDU) aufplustern, obwohl sie nichts mehr als die Radikalisierung bzw. Faschisierung deren Politik zu bieten hat.

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