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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Sippenhaft

daß er als EU-Spitzenkandidat angesichts von NS-Massakern nicht nur in Oradour und Ascq in Frankreich, sondern auch in den Ardeatinischen Höhlen, Marzabotto und Fivizzano in Italien, in Wereth/Belgien, in Viannos/Kreta etc. nicht von evtl. "unschuldigen SS-Männern" reden kann.

Ich bin mir nicht sicher, ob man damit nicht eine Art "Sippenhaft" proklamiert, die juristisch zumindest etwas zweifelhaft wirkt. Es gibt ja - rein von der Theorie her - drei Möglichkeiten:
- man konnte nur bei der SS sein, wenn man auch Mörder war,
- man konnte nur bei der SS sein, wenn man kein Mörder war, oder
- man konnte als Nicht-Mörder oder Mörder bei der SS sein.
Option 2 ist gut widerlegt. Aber sofern nicht Option 1 ausreichend belegt ist... bleibt die dritte immer noch möglich. Und es gab gerade da, wo man zur SS gepresst werden konnte, nach Aussagen von Angehörigen Männer (das war noch vor-woke), die sich zwar widerwillig in die Uniform haben stecken lassen, dann aber keineswegs enthusiastisch auf alles losgegangen sind, was ihnen zur Zerstörung zur Verfügung gestanden hätte. Haben diese Personen kein Anrecht darauf, daß man ihr Handeln so wahrnimmt?

Krah könnte - wenn man Berichten von heute noch lebenden Angehörigen einiger SS-Leute glauben darf - sachlich recht haben.
Wenn man sich dagegen verwahrt, heißt das, Leuten Unrecht zu tun, die unter schwierigen Umständen zumindest so weit wie möglich ihre persönliche Integrität gewahrt haben. Es mag sein, daß es Krah um die gar nicht ging, sondern daß er wirklich Mörder und Sadisten "reinwaschen" wollte. Aber vom Wortlaut her...?

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