MartinP schrieb am 13.06.2024 13:09:
... was kein "Persilschein" für die Wehrmacht sein sollte ... "war alles die SS" ...
nein, natürlich nicht. Die Wehrmacht hat in Zusammenarbeit mit den diversen SS-Gliederungen oder auch alleine genügend Kriegsverbrechen begangen, da wären Persilscheine definitv fehl am Platze. Da muss man sich nur solche Gestalten wie den hier anschauen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Johann-Georg_Richert
... und das war bei weitem nicht der einzige.
Nein, dem Hausser ging's dabei glaube ich auch weniger um einen Persilschein für die Waffen-SS, dazu hätte es ja eines Unrechtsbewusstseins bedurft, sondern, wie auch sonst, um Versorgungsansprüche für Angehörige der Waffen-SS.
Deren Versorgungsansprüche wurden nämlich über die SS abgewickelt. Die hat sich ja durch ihre KZ-Wirtschaftsbetriebe und die Überlassung von Zwangsarbeitern weitgehend selbst finanziert. Und die SS war Bestandteil der NSDAP.
Jetzt war die Situation eben die, dass die Bundesrepublik zwar die Rechtsnachfolgerin des Nazistaats war, und damit auch für die Versosrgung der ehemaligen Wehrmachtsangehörigen zuständig. Es gab aber keinen Rechtsnachfolger für die NSDAP, bzw. die SS, die die Versorgungsansprüche der ehemaligen Mitglieder der SS übernehmen hätte können. Deshalb war es ja Leuten wie Hausser so wichtig eine 'Gleichstellung' der Waffen-SS mit der Wehrmacht zu erreichen, so dass die Bundesrepublik auch für deren Versorgung aufkommen musste. Was schlussendlich ja auch erfolgreich war.