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358 Beiträge seit 31.07.2023

Re: Dt. Regierungen sind dafür da, Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hät

Die Japaner haben aber die Wiedervereinigung nicht für sich ausnutzen können. Auch diese Gesellschaft leidet unter Überalterung und, O-Ton meiner nach D immigrierten japanischen Nachbarin: "wir arbeiten uns zu Tode". Ihr 71-Jähriger Vater, Chef eines kleineren Unternehmens, kann nicht die nötigen 2 Wochen frei nehmen, um nach Deutschland zu kommen und sie und seine Enkel zu besuchen. Seine Worte? "Wenn ich frei nehme, wollen alle frei nehmen. Dann kommt keiner auf Arbeit, wenn ich weg bin und dann bleibt der Geschäftsbetrieb liegen. Also kann ich nicht frei nehmen."

Und was bringts? Japan ist hochverschuldet. Die arbeiten gegen zwei selbstgemachte, hochdestruktive Probleme an: Überalterung (mangels Freizeit kaum noch Beziehungsarbeit möglich, ergo, weniger Familien, weniger Kinder) und Schuldendienst. Die japanische Wirtschaft hat zudem ein internes Marktsättigungsproblem. Jeder neue Markt kannibalisiert einen alten. Wirtschaftswachstum ist nicht mehr möglich.

Das, was Japan heute erlebt, blüht Deutschland. Der Unterschied? Immer weniger Arbeiter tragen immer mehr Nichtarbeiter mit sich rum, die Grenzen sind offen (Japan ist eine geschlossene Nation mit minimalster Einwanderung, die fehlenden Arbeitskräfte werden durch Roboter ersetzt). Aber auch wir rennen dem Schuldendienst nach und wir ersetzen die eigenen, fehlenden Kinder durch Immigranten. Dazu kommt eine immer längere Lebensarbeitszeit und ein faktisch "gesättigter" Markt mangels Menschen mit genügend Kaufkraft, um sich die Dinge leisten zu können, die sie selber herstellen.

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