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358 Beiträge seit 31.07.2023

Re: Was haben die Debatten über die AfD und fossile Energieträger gemeinsam?

Naturzucker schrieb am 01.08.2023 22:09:

Es wird dem dummen Bürger immer nur gesagt, Du darfst kein Öl, kein Gas, kein Benzin, keinen Diesel verbrennen und Du darfst nicht die Schmuddelkinder von der AfD wählen.

"Kindergartenmethoden". Mit dem ironischen Unterschied, dass die Methoden selbst in kommunalen Kindergärten als "unpädagogisch" und "plump" angesehen werden.

Aber praktikable, bezahlbare und funktionierende Alternativen werden auch nicht angeboten.

Das ist grundsätzlich ein Problem: in Deutschland wird das Arbeitspaket oder die Verpflichtung vor die Füße geworfen, "mach mal" und dann darf man auch noch die Konsequenzen tragen & bezahlen für die Nummer. Egal was. Besonders "Schlaue" meinen, mit vorauseilendem Gehorsam irgendwie Vorteile erarbeiten zu können, kriegen aber genauso den Stiefel ins Genick getreten.

Ich sag nur: Anfang 2022 war Erdgas ein "grüner" Brennstoff. Ein haufen Leute haben ihre Öl-Heizungen rausgeschmissen (Fossil-Pfui) und auf Erdgas umrüsten lassen. Dann marschierten die Russen ein. Ein halbes Jahr später wollte man sich "unabhängig machen von russischem Gas" und überhaupt den CO2-Abdruck reduzieren und die Debatte um's Habeck'sche "Wärmepumpengesetz" '23 ist ja wohlbekannt. Wieder sind die ersten losgerammelt und haben sich WPs einbauen lassen, aus Furcht, wenn das Gesetz erstmal in Kraft tritt, gibt's keine Handwerker und keine WPs mehr, weil alle gleichzeitig reagieren müssen. Zwischen "grünem Erdgas" und "nur die WP ist das einzig Wahre" sind so 12 - 18 Monate vergangen.

Besonders "deutsch"? Das Messer wird sogar blank gezeigt, in das man reinlaufen darf, nämlich in Form von "sektoralen Abschaltungen im Winter bei Stromknappheit". Als Beispiele, was zuerst abgeschaltet werden soll über Smartmeter wurden u.a. Wallboxen (E-PKW-Ladestationen) und Wärmepumpen benannt. Also unsere Regierenden wissen, dass der Strom knapp sein könnte, "ermutigen" uns aber, E-PKW zu kaufen, die wir dann nicht mehr laden dürfen, wenn's eng wird, und "saubere" Wärmepumpen zu nutzen, die dann abgeschaltet werden, wenn's am ärgsten friert. Und keinem fällt das auf, weil "du darfst das nicht" verbunden mit "du MUSST das aber" ausreicht, den Esel in seine Bahn zu lenken?

Statt handfesten und greifbaren Alternativen gibts nur Luftschlösser, unverbindliche Versprechungen und den Glauben, mit der richtigen Wahl lande man weder in der Klimahölle noch im gesellschaftlichen Fegefeuer.

Ich hab's mir mal einfach zurechtgelegt: Verantwortung trage ich für mich und meine Familie mit den zwei Kindern. Und ich lass' mir gern auch noch Verantwortung für deren Kinder (also meine Enkel) andichten. Dann spreche ich hier aber von heute an über einen Zeitraum von ca. 100 Jahren, denn meine Enkel wird es frühestens in 20 Jahren geben und ich gönne ihnen gern 80+ Lebensjahre. Also. 100 Jahr. Das ist mein "Verantwortungshorizont". Alle prognostizierten Klimaveränderungen mit katastrophalen Auswirkungen finden aber weit jenseits dieser Zeit statt: bei 5mm Meeresspiegelanstieg dauert es halt 1400 Jahre (Linearität des Prozesses vorausgesetzt) bis die 7m erreicht sind, die prognostiziert werden. In 100 Jahren sind's rund 50cm, da schippt man halt den Deich auf und macht ihn etwas breiter.
Vor 1400 Jahren war Frühmittelalter und die Menschen damals haben sich keine Sorgen drüber gemacht, ob der Pferdedung nicht irgendwann mal die Straßen verstopfen würde oder ob die Eisenminen in NRW irgendwo mal das Gelände absacken lassen. Einen Vorwurf kann man ihnen nicht machen.

So handeln nur Leute, die sich selbst für was besseres halten und glauben, sie könnten sich zum Herrscher ihrer Mitbürger aufspielen.

Und irgendwie habe ich schon seit jeher ein Problem mit Leuten, die autoritär auftreten aber bei genauer Betrachtung keinen Deut schlauer sind als andere.

Ich hab Probleme mit Leuten, die autoritär auftreten und meinen, für andere Entscheidungen treffen zu dürfen. Selbst WENN sie schlauer sein sollten, müssen sie sich rechtfertigen, wieso sie was zu sagen haben und warum nur ihre Interpretation die Richtige ist und deshalb nur ihre empfohlenen Maßnahmen die richtigen sind.

Es gibt keinen einzigen Menschen auf dem Planeten, der wirklich alles weiß. Und gerade bei langfristigen, hochkomplexen Prozessen (wie etwa der Klimaveränderung), die nur halb verstanden sind und wo tausende Menschen dran beteiligt sind (und es fast ebenso viele Deutungen gibt in der Wissenschaft) kann man davon ausgehen, dass KEINER schlauer ist wie der Rest und JEDER nur im Nebel rumstochert mit seinen Maßnahmen.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.08.2023 09:56).

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